Märkische Allgemeine 19.06.08
KLEINMACHNOW - 2250 Menschen haben sich schriftlich gegen die Bebauung eines Teils des Kleinmachnower Buschgrabens ausgesprochen. 18 Landeigentümer wollen dort insgesamt 53 Häuser errichten. Das war im Bauausschuss zu erfahren.
Hintergrund ist die öffentliche Auslegung des Flächennutzungsplans. Damit das Grünland bebaut werden darf, muss es in dem Plan als Bauland eingetragen werden. Bevor so etwas geschieht, erhalten Betroffene im Zuge der Auslegung stets die Möglichkeit, ihre Einwände und Bedenken zu äußern.
Das Fachgremium hat trotz der Einwände mit vier Ja- und drei Nein-Stimmen die Bebauung des Gebiets empfohlen. In vergangenen Sitzungen hatten die Mitglieder des Gremiums stets die ungenaue Planung für den Bau der Zufahrten moniert. Inzwischen gebe es acht Varianten für die Verkehrserschließung, sagte Bauamtsleiterin Barbara Neidel.
Bis auf eine Erschließung vom Zehlendorfer Damm seien sämtliche Varianten untersucht worden. Der Stadtrat des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorf, Uwe Stäglin, habe bereits im März in einem Brief an den Bürgermeister klargestellt, dass eine Zufahrt von Berlin aus nicht in Frage kommt. „Hier im Bezirk gibt es den Grundsatz, dass private Bauvorhaben niemals über öffentliches Grünland angebunden werden“, sagte Stäglin der MAZ. Deshalb werde nun die Erschließung über den derzeitigen Feldweg „Am Rund“ und über eine Brücke über den Buschgraben wahrscheinlich. „Eine Brücke über den Graben ist sehr erdrückend“, sagte der sachkundige Einwohner Andreas Meyer. 2250 Bürger sollten von der Verwaltung ernst genommen werden, meint Jens Klocksin (SPD). (ekö)