Märkische Allgemeine 12.06.08
KLEINMACHNOW - Der Kampf gegen die Wildschweinplage in Kleinmachnow scheint aussichtslos. Erst kürzlich haben laut Anwohnern 16 Bachen und Frischlinge mehrere Gärten in der August-Bebel-Siedlung umgegraben und Blumenzwiebeln vernichtet. Die Verwaltung beteuert immer wieder, bereits alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um die Einwohner vor Begegnungen mit dem Schwarzwild zu bewahren.
„Es ist ein Riesenproblem, aber eine richtig gute Lösung fehlt uns noch“, sagt Hartmut Piecha, Büroleiter von Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD). In der Bebel-Siedlung seien die Wildschweine um zwei Uhr nachts über die etwa 60 Zentimeter hohen Zäune zwischen den 100 Quadratmetern großen Mietergärten gesprungen. Daraufhin hätten mehrere Mieter ohne Erfolg versucht, die Schweine zu vertreiben. Um sich besser schützen zu können, würden einige Bewohner gern einen wildschweinsicheren Zaun errichten – mindestens 1,50 Meter hoch, einen halben Meter tief in die Erde eingegraben und mit nach außen gewölbten Maschendraht. Weil jedoch aufgrund des Bebauungsplans keine höheren Zäune erlaubt sind, hat sich Anwohnerin Christa Stange an das Ordnungsamt gewandt. „Dort wurde mir gesagt, dass das Amt da nichts machen kann“, so Stange.
Im Rathaus würde intensiv nach Ideen gesucht, um das Problem zu beheben, versicherte Sprecherin Martina Bellack auf Anfrage der MAZ. Die jüngste Idee sei, die Wildschweine zu betäuben und anschließend aus dem Gemeindegebiet zu evakuieren. Wohin die Tiere gebracht werden sollen, ist jedoch völlig unklar. „Möglichst weit weg, damit sie nicht wieder kommen“, sagt Piecha. So richtig ausgereift sei der Plan jedoch noch nicht, gibt er zu. Deshalb müsse weiter nach Lösungen gesucht werden. (ekö)