Märkische Allgemeine 12.06.08

Millionenteurer Umbau statt Denkmalschutz

Verkehr Kleinmachnower Amt will Straße im Weinbergviertel in beruhigten Bereich verwandeln

KLEINMACHNOW - Die Straße Am Weinberg in Kleinmachnow soll zwischen Zehlendorfer Damm und Weinbergschulsporthalle komplett umgebaut und deshalb denkmalgeschütztes Pflaster entfernt werden. Das sei laut Verwaltung notwendig, um den Straßenabschnitt zwischen Im Tal und Sporthalle in einen verkehrsberuhigten Bereich umzuwandeln. Dort müssen Autofahrer und Radler Schritttempo fahren und sich den Fußgängern unterordnen.

Mit dieser und weiteren sieben knapp eine Million Euro teuren Maßnahmen soll laut Planer Herbert Staadt die Sicherheit der Schüler der vier Bildungsstätten erhöht werden. Dies ist bereits mehrmals vom Verkehrs- und Bauausschuss abgelehnt worden. Stattdessen haben beide Gremien vorgeschlagen, eine Fahrradstraße anzulegen, auf der sich Autofahrer den Radlern unterordnen müssen.

Links und rechts der Straße am Weinberg soll ein jeweils 1,20 Meter breiter Radweg im beigefarbenen Asphalt angelegt werden. Dafür wird es den Fußweg auf der Straßenseite der Schulen künftig nicht mehr geben. Denn dort sind Parkplätze geplant, weil aufgrund der geplanten Radwege an den Straßenrändern ein absolutes Halteverbot verhängt werden muss. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Schulen will die Verwaltung einen 1,30 Meter breiten Fußweg anlegen, der mit gelben Klinkersteinen umrahmt ist.

Die Bürgerinitiative „Weinberg sind Wir“ und die Agendagruppe Verkehr verstehen nicht, warum die Verwaltung „wie verbohrt“ an ihren Plänen festhält. Weil im Weinbergviertel hauptsächlich Rad- und Autofahrer unterwegs sind, sei es ihrer Meinung nicht sinnvoll, die Fußgänger gegenüber diesen beiden Verkehrsgruppen zu bevorzugen. Außerdem verstoßen die Pläne gegen den Denkmalschutz. Dabei verkündete das Bauamt im Bauausschuss im Mai, dass der Schutz bestehen bleibt. Für Unmut sorgt auch der Zebrastreifen im Schwarzen Weg, der am 20. Dezember beschlossen wurde und noch immer nicht angelegt ist. (ekö)