Märkische Allgemeine 09.06.08

 

WAHLEN: Blasig kandidiert für Kreistag

Kleinmachnower Bürgermeister ist Spitzenmann der SPD

TELTOW - Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) ist Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die Wahl zum mittelmärkischen Kreistag am 28. September. Die Deligierten des Wahlkreises 1, der Kleinmachnow und Teltow umfasst, nominierten den 54-Jährigen am Samstag in Teltow. „Ich stelle mich zur Wahl, weil ich meinen Beitrag dazu leisten will, dass die SPD stärkste politische Kraft im Kreistag wird“, sagte Blasig gestern zur MAZ. Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2003 hatte die CDU die Sozialdemokraten überflügelt. Derzeit bestimmt eine „große Koalition“ die Geschicke im Landkreis. Blasig dürfte im Falle eines Wahlerfolgs sein Mandat im Kreistag aber nur annehmen, wenn er gleichzeitig seinen hauptamtlichen Posten als Kleinmachnower Bürgermeister aufgibt. „Ich nehme meine Aufgabe als Bürgermeister hundertprozentig wahr und es kann durchaus sein, dass ich deshalb das Kreistagsmandat nicht erfüllen kann“, so Blasig. Den Vorwurf einer bloßen „Scheinkandidatur“ lasse er sich aber nicht machen. „Ich will signalisieren, dass ich mich in Zukunft stärker in die Kreispolitik einmischen werde.“ Außerdem halte er die Regelung, dass Bürgermeister nicht Mitglied in Kreistagen sein dürfen, für falsch.

Die Spitzenkandidatur des Kleinmachnower Bürgermeisters heizt die Debatte um die Nachfolge von Landrat Lothar Koch (SPD) wieder an. Blasig wird seit längerem für den Posten gehandelt. Falls Koch nach den Kommunalwahlen seinen Rückzug erklärt, würde der neue Landrat vom frisch gewählten Kreistag bestimmt. Mit einem guten Wahlergebnis hätte der mögliche Kreistagsabgeordnete Wolfgang Blasig dann gute Chancen, Verwaltungs-chef in Belzig zu werden.

Gestern wollte er sich zu diesem Thema nicht äußern. „Wir alle müssen erst einmal die Mehrheitsverhältnisse im kommenden Kreistag abwarten. Spekulationen im Vorfeld sind sinnlos.“ Inhaltlich blickt Blasig aber bereits über seinen bisherigen Wirkungskreis hinaus. „Es wird darum gehen, einen fairen Interessenausgleich zwischen den berlinnahen Kommunen und den ländlichen Gebieten herzustellen.“

Die SPD hat mit Blasig nun eine weiteres politisches Schwergewicht ins Rennen um Kreistagsmandate geschickt. Im Fläming-Wahlkreis tritt der Chef der Landtagsfraktion Günter Baaske an. Auch ihm werden Ambitionen für den Landratsposten nachgesagt. (Von Jürgen Stich)