Märkische Allgemeine 14.05.08
Die Kleinmachnower Bevölkerung ist nicht gerade bekannt dafür, ihrer Verwaltung beim Erhalt von Natur und Umwelt viel zuzutrauen. In bester Erinnerung sind die Kämpfe um die Bauvorhaben auf dem Seeberg, bei denen es oft hart zur Sache ging. Der Schutz von Bäumen steht für viele Einwohner weit über den Interessen von Investoren, die auf ihre Weise den Ort voranbringen wollen. Der Einsatz der Kleinmachnower für das Grün ist aller Ehren wert, sollte sich dann konsequenterweise aber auch auf den privaten Bereich erstrecken. Dass dies nicht immer der Fall ist, zeigen die Vorgänge im Bannwald. Der viel beschworenen „grünen Lunge“ der Gemeinde geht es gar nicht gut. Schuld sind weder Bürgermeister noch Verwaltung – Verantwortung tragen vielmehr jene Anwohner, die ihre Grundstücke immer weiter in den Wald hineinschieben, Wege asphaltieren und Grünabfälle bedenkenlos zwischen den Bäumen entsorgen. Das Fehlverhalten nagt an der Substanz des Bannwalds, der jetzt mit rigorosen Mitteln geschützt werden soll. Von der Kündigung der Pachtverträge ist bereits die Rede, falls die „Nutzer“ des Waldes kein Einsehen haben. Es mag unpopulär sein – aber auch die politisch Aktiven sollten der eigenen Bevölkerung manchmal auf die Finger klopfen.