Märkische Allgemeine 10.05.08

 

BILDUNG: Bürgermeister sehen sich gerüstet

Bald Gespräche zum Gymnasiumsbau

REGION TELTOW - Die Bürgermeister von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf wollen sich so schnell wie möglich mit Vertretern der Kreisverwaltung zusammensetzen, um über den Standort des geplanten dritten Gymnasiums zu entscheiden. „Wir sind auf diese Gespräche gut vorbereitet, weil das Thema in den drei Verwaltungen bereits diskutiert wurde“, sagte Kleinmachnows Gemeindechef Wolfgang Blasig (SPD) gestern zur MAZ. Für den 21. Mai sei bereits seit längerem ein Gespräch über die aktuelle Schulentwicklung anberaumt gewesen.

Blasig äußerte jedoch Zweifel, ob die genannte Investitionssumme von fünf Millionen Euro ausreichen wird. „Es geht ja nicht nur um den Bau eines Schulgebäudes, sondern auch um eine Sporthalle, die zusätzlich benötigt wird“, so der Bürgermeister. Dass die drei Kommunen einen Schulzweckverband gründen, der die Trägerschaft übernimmt, sei denkbar. „Aber der Landkreis muss sich beteiligen.“

Die Kleinmachnower CDU hat unterdessen vorgeschlagen das Gymnasium aus dem Kleinmachnower Haushalt zu finanzieren. „Für unsere Schüler muss der Standort gut erreichbar sein“, so Fraktions-chef Ludwig Burkardt. Die SPD-Vorsitzende Susanne Krause-Hinrichs geht aber davon aus, dass der CDU-Vorschlag einer rein kommunalen Lösung „jetzt vom Tisch ist“. Die „völlig unerwartete“ Entscheidung der Kreisverwaltung ist für den SPD-Landtagsabgeordneten Jens Klocksin zwar richtig, erinnere in ihrem Stil aber an „Gutsherrenart“ und weniger an Bürgernähe und Transparenz. sti

 

MAZ 10.05.08

 

Wie in der Schule

Jürgen Stich über die Reaktionen auf den geplanten Bau eines Gymnasiums

Es ist wie in der Schule: Nach der überraschenden Ankündigung der mittelmärkischen Kreisverwaltung, in der Region Teltow ein drittes staatliches Gymnasium errichten zu wollen, schnellen die Finger in die Höhe. Alle politischen Akteure in Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf wollen etwas sagen, jede Partei „hat’s erfunden“. Die CDU „begrüßt die Absicht des Kreises“, verweist aber darauf, „dass die CDU-Fraktion schon vor über zwei Jahren...usw.“ Die SPD empfindet, dass sich „die langjährige politische Arbeit der Partei gelohnt“ habe, die Errichtung des Gymnasiums sei „ein Erfolg der regionalen und Kleinmachnower SPD“. In Wirklichkeit – und dies wird von nüchternen Beobachtern der Szene auch erkannt – sind sowohl die Kreistagsabgeordneten, als auch Gemeindevertreter und Stadtverordnete von der Kreisverwaltung düpiert worden. Den Imagegewinn vor der nahenden Kommunalwahl können sie jetzt nicht mehr einstreichen. Andererseits zeigt sich nun beispielhaft, dass das Verhältnis zwischen der Belziger Behörde und den Abgeordneten gestört ist. Das gilt es nach der Wahl aufzuarbeiten. Den Eltern und Kindern der Teltower Region kann dieser ganze Hick-Hack allerdings herzlich egal sein. Das Gymnasium kommt – darauf kommt es am Ende ausschließlich an.