Märkische Allgemeine 28.04.08
POTSDAM -
Bessere Lebensqualität, höhere Preise und gute Wertsteigerungschancen
bescheinigt der neue Immobilienkompass in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins
„Capital“ der Stadt Potsdam. In den drei Kategorien laufe die Landes- der
Bundeshauptstadt „deutlich den Rang ab“. Das hätten Erhebungen bei Maklern von
Januar bis April 2008 ergeben. Unter dem Titel „Kleine Vorstadt, ganz groß“
firmiert Potsdam in der Untersuchung. Die Stadt sei einer der drei
„zukunftsfähigsten“ Standorte im Osten, der im bundesdeutschen Vergleich sogar
Hamburg hinter sich lasse.
Toplagen sind die wasserreichen Stadtteile Berliner
Vorstadt und Babelsberg-Nord sowie das Holländische Viertel. Dort kosten
Einfamilienhaus oder Villa zwischen 350 000 und 2,5 Millionen Euro. Mit diesen
Kaufpreisen ist Potsdam unter den aufgeführten ostdeutschen Städten Spitze. Es
folgen Dresden (650 000 bis 1,5 Millionen Euro), Erfurt (400 000 bis 1,5
Millionen Euro) und Leipzig (350 000 bis 600 000 Euro).
Die Nauener und Jägervorstadt,
das Zentrum sowie Babelsberg werden als „gute Lagen“ eingestuft. Hier kostet
ein Haus ab 250 000 Euro, die Mieten liegen zwischen 6,50 und acht Euro.
Für die Experten von „Capital“ hat der Promi-Faktor
zusätzliches Gewicht. Das Magazin nennt als jüngste Neuzugänge FAZ-Herausgeber
Frank Schirrmacher und „Bild“-Chef Kai Dieckmann.
Immer mehr in Berlin beruflich Erfolgreiche würden von der Kulturlandschaft im
Süden der Metropole magisch angezogen. Wohneigentum am Heiligen See sei
inzwischen rar und nicht unter 4000 Euro pro Quadratmeter zu haben. Für maximal
50 Häuser gebe es noch Bauplätze in der begehrten Berliner Vorstadt. Wer dort
zur Miete wohnt, zahlt sieben bis elf Euro pro Quadratmeter kalt, in „einfachen
Lagen“ wie der Teltower Vorstadt nur halb so viel.
Im Speckgürtel von Berlin, so die Diagnose, sind die
Preise nach jahrelanger Übertreibung wieder auf „realistischem Niveau“. Hier
gelten als Toplagen etwa die Sommerfeld-Siedlung in Kleinmachnow und Teile des Musikerviertels in Teltow. Letzteres zählt zu den fünf
Standorten, die „Capital“ zu den „Absteigern“ mit dem größten Wertverlust
zählt. (Von Carola Hein)