Märkische Allgemeine 28.04.08
Die Zeit der Zocker ist vorbei. Der Immobilienmarkt im südlichen und westlichen Berliner Speckgürtel hat ein stabiles Niveau erreicht. So lassen sich die Ergebnisse der jüngsten Wohnlagen-Analyse zusammenfassen. Mit einer Krise hat das nichts zu tun. Die Bäume wachsen lediglich nicht in den Himmel.
Diese Lektion lernen gerade die Teltower. So musste die Deutsche Post – in Teltow ist sie Immobilieninvestor – feststellen, dass ihre überteuerten Häuser im Musikerviertel nur schleppenden Absatz finden, obwohl die S-Bahn in der Nähe hält. Wer ein wenig Geduld hat, wird in einem Jahr vermutlich weniger Geld für ein Grundstück bezahlen müssen als heute. Teltow ist zwar eine gute Wohnlage, aber Preise wie in Berlin-Zehlendorf sind dort nicht zu erzielen.
Selbst das verwöhnte Kleinmachnow muss anerkennen: Es spielt nicht in derselben Liga wie der benachbarte Berliner Bezirk. Und den Stahnsdorfern schreiben die Immobilien-Experten ins Stammbuch, ihr Dorfplatz sei „grau und trist“.
Zu einer Top-Lage gehört eben mehr als gute Infrastruktur und räumliche Nähe zur Metropole. Nämlich: kulturelle Angebote, Cafés, nette Nachbarn, Schulen und Kindergärten. Die Region steht jetzt schon gut da, es gibt aber noch einiges zu tun.