Märkische Allgemeine 18.04.08

 

BILDUNG: Alles spricht für Siemens-Komplex

Gymnasium startet im Sommer

KLEINMACHNOW - Eine Catering-Firma habe man bereits gefunden, erklärt Frank Hohn, Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Hoffbauer-Stiftungsverbundes, und damit die Möglichkeit eröffnet, die Kantine des ehemaligen Siemens-Bürokomplexes am Schwarzen Weg im Sinne eines Schulcampus zu bewirtschaften. Die Anmietung des „Kantinenwürfels“ ist eine Voraussetzung, mit der Eigentümerin, der Münchner Immobilienholding, ein Miet-Paket zu schnüren, in dessen Zentrum eines der beiden Bürohochhäuser steht. Dort möchte die Hoffbauerstiftung in freier Trägerschaft zum Schuljahresbeginn nun ihr Evangelisches Gymnasium eröffnen. „Die Eckpunkte sind klar, wir haben eine weitest gehende Einigung über den Mietvertrag erreicht“, der jedoch noch nicht unterschrieben sei, man rechne mit einer Einigung in etwa vier Wochen, sagte Hohn dazu im Gespräch mit der MAZ.

Demnach werde der Eigentümer, der Unternehmer Hubert Haupt, die Räumlichkeiten so umgestalten, dass sie für einen Schulbetrieb geeignet sein werden, fügt Hohn hinzu. Insgesamt gestalte sich der Standort „Schwarzer Weg“ als „großzügigere Variante, die einmalige Entwicklungsmöglichkeiten auch für ein dreizügiges Gymnasium bietet“. Nach einer viel diskutierten Standortsuche in allen drei Kommunen am Teltowkanal, hatte der freie Träger im Herbst 2007 in Teltow die ehemalige Bürgel-Oberschule angemietet. Sollte es nun zu einem Schulstart am „Schwarzen Weg“ kommen, werde man den Mietvertrag aufheben, sagt Hohn. Es gebe dazu „ein enges Abstimmungsverhältnis“ mit beiden Bürgermeistern, fügt er hinzu. Auf jeden Fall werde das Evangelische Gymnasium im Sommer an den Start gehen. Die betroffenen Eltern waren gestern Abend zu einer Informationsveranstaltung zu den Entwicklungen eingeladen.

Auf dem ehemaligen Bürogelände befindet sich bereits ein der Stiftung gehörender Grundschulneubau, ein Evangelischer Kindergarten soll zeitnah angesiedelt werden. Zu den Plänen der CDU Kleinmachnow, mit Hilfe eines Kooperationsvertrages mit dem Stiftungsverbund ein „kommunales Gymnasium“ anzubieten, äußerte sich Hohn zurückhaltend. Er sei nicht überrascht über den Vorschlag, es gebe jedoch keine Absprachen, nähere Gespräche seien nötig. Vorrang habe zurzeit freilich die Eröffnung des Evangelischen Gymnasiums an einem „optimalen Standort“. Unklar sei auch, ob das Brandenburgische Schulgesetz solch eine Kooperation ermögliche. (K.W.)