Märkische Allgemeine 17.04.08
KLEINMACHNOW -
Die Landesregierung sieht derzeit offenbar keine Möglichkeit, die Anbindung
Kleinmachnows und des Gewerbegebiets „Europarc
Dreilinden“ an die Schiene zu realisieren. Vorhaben wie zum Beispiel der
Wiederaufbau der „Stammbahn“ oder der „Friedhofsbahn“ könnten nur dann
ernsthaft weiterverfolgt werden, „wenn die Gesamtwirtschaftlichkeit der
Maßnahme nachgewiesen ist“, antwortete Infrastrukturminister Reinhold Dellmann
(SPD) jetzt auf eine Anfrage der verkehrspolitischen Sprecherin der
Landtagsfraktion „Die Linke“, Anita Tack. Außerdem müssten „verkehrliche
Vorteile entstehen und entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung stehen“, so
Dellmann.
Für die Verbesserung der Busanbindung fühlt sich die
Landesregierung nicht zuständig. Dies sei Aufgabe des Landkreises Potsdam-Mittelmark,
ließ der Minister wissen. In diesem Zusammenhang lehnte er den Ausbau des
Stahnsdorfer Damms vom Europarc zum Bahnhof Wannsee
als Busverbindung ab. Dies sei nicht erforderlich, weil es bereits gute
Straßenverbindungen nach Wannsee gebe. Auch als Optimierung der Busverbindung
sei die Öffnung des Stahnsdorfer Damms „weder sinnvoll noch durchsetzbar“.
Lediglich den Ausbau für Radfahrer würde das Land unterstützen.
Wie berichtet, war ein Gutachten zum Wiederaufbau der
Stammbahn-Strecke von Potsdam nach Berlin mit Halt am Europarc
zu einem negativen Ergebnis gekommen. Das zu erwartende Fahrgastaufkommen sei
zu gering, die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben. Laut Dellmann ist sein Haus
gerade dabei, die Ergebnisse auszuwerten. Später soll dann im Landtag über die
Resultate der Nutzen-Kosten-Untersuchung berichtet werden. Die
Wiederinbetriebnahme der S-Bahn von Wannsee nach Stahnsdorf (Friedhofsbahn) sei
zwar billiger als die Stammbahn, für diese Strecke gebe es aber kein
ausreichendes Potenzial an Reisenden. „Ein wirtschaftlicher Vorteil ist nicht
erkennbar.“ (Von Jürgen Stich)