Märkische Allgemeine 05.04.08

 

RECHT: Parkplätze auf dem Seeberg reichen nicht aus

Ausschuss lehnt Baurecht für Eigentümer des Waldgebiets ab / Hakeburg-Pläne angezweifelt

KLEINMACHNOW - Die Berlin Brandenburg International School (BBIS) und die „Orco-Group“, die Hakeburg-Eigentümer, wollen auf dem Seeberg in Kleinmachnow nur 370 von den 570 Stellplätzen errichten, die laut Stellplatzsatzung erforderlich sind. Das gehe zu Lasten des Rathausmarkts und der umliegenden Wohngebiete, die dann als Ausweichparkflächen dienen, befürchten die Mitglieder des Bauausschusses.

Deshalb und aufgrund weiterer Unklarheiten hat das Gremium den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan einstimmig abgelehnt. Erst wenn die Abgeordneten die Pläne beschlossen haben, können alle Eigentümer des Seebergs – von Hakeburg, Waldorfschule, Wohngebiet „Am Hochwald“ und Internationaler Schule – ihre Bauvorhaben starten, nachdem der Kreis ihre Bauanträge bewilligt hat.

Die BBIS habe bereits durch den Wegfall von Gebäuden und Reduzierung aller Häuser auf maximal drei Etagen mehr Parkplätze geschaffen als geplant, verteidigte Geschäftsführer Burkhard Dolata seine Baupläne. Die Gemeindevertreter hätten beschlossen, dass die Eigentümer von Hakeburg und Internationaler Schule im Gegensatz zu den Waldörfern von der Stellplatzsatzung befreit sind, sagte Bauamtleiterin Barbara Neidel. Davon wussten die Abgeordneten im Bauausschuss jedoch nichts. Weiterer Streitpunkt war die Versieglung einer 2700 Quadratmeter großen Fläche für die BBIS-Mensa, das neue Wohngebiet „Am Hochwald“ sowie für die BBIS-Reserve-Baufläche hinter dem Kleinmachnower Rathaus, auf der derzeit Bäume stehen und Baurecht für die Errichtung von sieben Gebäuden geschaffen werden soll. Für Unmut sorgten vor allem die unzureichend in den Plänen beschriebenen Ausgleichmaßnahmen wie Ersatzpflanzungen.

Im Bereich Hakeburg ist für den Bauausschuss unklar, ob Orco die Baupläne der Vivaro GmbH aufgrund des offiziell verkündeten Eigentümerwechsels weiter verfolgt. „Für uns waren die Verhandlungspartner stets dieselben“, beruhigte jedoch Jörg Ernsting vom Bauamt. Eine Baugenehmigung für den Biergarten sei jedoch noch nicht erteilt. Deshalb werde daran festgehalten, Baurecht für den Biergarten-Ausschankpavillon und ein Bettenhaus zu schaffen, so Ernsting. Moniert worden ist ebenso der fehlende Denkmalschutz der Alleen.

Auf Kritik ist auch die rechtwinklige Anbindung der östlichen Zufahrt an die Karl-Marx-Straße für Busse gestoßen, die eigentlich ausschließlich über den Rathausmarkt fahren sollen. Positiv aufgenommen wurde hingegen, dass Spaziergänger jetzt in den Schulzeiten über das eingezäunte BBIS-Gelände laufen dürfen. (ekö)