Märkische Allgemeine 19.03.08

 

AUF EIN WORT: Probe aufs Exempel

Thomas Wachs zur Einführung von Probeunterricht vor dem Sprung aufs Gymnasium

Die Regelung für einen Probeunterricht war überfällig. Viel zu lange sind Schüler ohne wirkliche Aufnahmeprüfung auf begehrten Bildungsplätzen der Gymnasien gelandet, ohne eigentlich die Anforderungen für diese höhere Bildungsform zu erfüllen. Wenn Schulträger und Direktoren angesichts demografisch sinkender Schülerzahlen oftmals nur danach geschaut haben, wie sie die Plätze unter allen Umständen füllen und ihre Schulen halten konnten, war dies für all jene, die den Herausforderungen eines Gymnasiums letztlich doch nicht gewachsen waren, ein Problem. Darüber hinaus geriet allgemein das Niveau dieser Schulform ins Wanken. Darum ist es gut, wenn nun im Probeunterricht eingeschätzt werden kann, welcher Bildungsweg für die jeweiligen Jungen und Mädchen der ideale sein könnte. Unabhängig davon bleibt es Aufgabe von Schulleitungen und Kollegien an den Bildungsstätten, ihre Schule zu profilieren und mit zweckmäßigen Angeboten attraktiver zu machen. Das sollte möglichst auch eine Kooperation in der Region beflügeln, um maßgeschneiderte Angebote entwickeln zu können. Miteinander statt gegeneinander sollte dabei die Devise heißen. Ein Blick über den Tellerrand der Schulträgerschaften hinaus könnte dabei durchaus hilfreich sein.