Märkische Allgemeine 12.03.08

 

Anwohner fordern Gesamtkonzept Bauen Ausschuss informiert sich über Ausbau der Karl-Marx-Straße in Kleinmachnow



KLEINMACHNOW Das Kleinmachnower Bauamt plant, die Fahrbahn der Karl-Marx-Straße im Abschnitt zwischen Förster-Funke-Allee und Zehlendorfer Damm für 400 000 Euro zu erneuern. Der Grund: „Die Straßendecke löst sich langsam auf“, sagt Uwe Brinkmann, Sachgebietsleiter Tiefbau und Gemeindegrün.

Die Anwohner hingegen, die jeweils 2000 bis 3000 Euro bezahlen müssen, bezeichnen das Vorhaben als „Flickschusterei“ und fordern, dass zuvor ein Gesamtkonzept erstellt wird. Dieses soll neben dem Neubau der Fahrbahn ebenso den Ausbau von Rad- und Fußwegen berücksichtigen und ihrer Meinung nach erst nach Abschluss der Bauarbeiten auf dem Seeberg umgesetzt werden. Denn die Baufahrzeuge würden die frisch sanierte Fahrbahn beschädigen, befürchten Anwohner.

Um festzustellen, ob die Fahrbahnsanierung tatsächlich sofort notwendig ist, haben sich am Montagabend die Mitglieder des Bauausschusses, Planer Torsten Gröll vom Ingenieurbüro für Siedlungswasserwirtschaft und Straßenbau Beelitz, Mitarbeiter des Bauamts und Anwohner vor Ort versammelt.

Für Brinkmann vom Bauamt ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um die Maßnahme in Angriff zu nehmen: Im Zuge der Verlegung des Abwasserkanals 1998 sei nur eine dünne Asphaltschicht aufgetragen worden, die maximal sieben Jahre halte. Nun bilden sich nach jedem Winter Löcher und Risse, deren Beseitigung die Gemeinde Kleinmachnow jedes Jahr 40 000 Euro kosten. Außerdem müsse die Verkehrssicherheit für die rund 4000 bis 5000 Fahrzeuge gewährleistet werden, die täglich auf der Straße rollen, so Brinkmann. Projektplaner Torsten Gröll sieht das genauso.

Anwohner Gerhard Engel hält die Maßnahme derzeit für unnötig und die Kosten in Höhe von einer Million Euro für zu teuer. Seiner Meinung nach könne die Fahrbahn solange mit „etwas Asphalt und einer Schippe Splitt“ geflickt werden, solange bis die Bauarbeiten auf dem Seeberg abgeschlossen sind. Christa und Klaus Willm pflichten ihm bei. Nachdem sie die Straßenbeleuchtung, die Frisch- und Abwasserleitung bezahlt haben, befürchten sie, dass sie bald, die „Sanierung der sanierten Straße“ und den Ausbau von Fuß- und Radwegen finanzieren müssen. „Ein Gesamtkonzept muss her“, fordert auch Werner Meinhardt. Der Bauausschuss will im Mai – nach der Einwohnerversammlung am 9. April – über den Ausbau entscheiden. ekö