KLEINMACHNOW - Die Immobiliengesellschaft „Orco Germany“ ist jetzt alleinige Eigentümerin der Neuen Hakeburg in Kleinmachnow. Wie Orco-Sprecherin Sabrina Eilers gestern der MAZ sagte, habe das Unternehmen sämtliche Anteile der „Vivaro GmbH“ erworben, die bislang im Besitz der Burg war. „Orco war über einzelne Vivaro-Gesellschafter bereits mit der Hakeburg verbunden. Mit der Übernahme sämtlicher Anteile tragen wird der großen Bedeutung dieser Immobilie am Rande Berlins Rechnung.“
An den grundsätzlichen Plänen zur zukünftigen Nutzung des historischen Gebäudes hat sich nach Angaben der Sprecherin nichts geändert. „Uns schwebt nach wie vor ein Mix aus Boardinghouse und Gastronomie vor.“ Das beinhalte unter anderem ein Hotel, ein exklusives Restaurant und einen Gastgarten. „Wir wollen dabei unsere unmittelbare Nachbarin auf dem Seeberg, die Internationale Schule, und eine internationale Klientel berücksichtigen“, so Eilers. Derzeit werde das Gebäudeensemble rund um den Burghof umgeplant, die Bauanträge für den Gastgarten und eine Weinstube in der Burg seien bei der Kreisverwaltung in Belzig eingereicht worden. Wie berichtet, gab es von dort bereits zustimmende Signale.
Das Unternehmen Orco Germany ist seit 2004 in Deutschland aktiv und konzentriert sich vornehmlich auf Wohn- und Gewerbeimmobilien. Im Juni 2007 übernahm Orco die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft in Berlin. In der Hauptstadt entwickelt die Immobiliengesellschaft derzeit den zentralen Stadtbereich am Leipziger Platz.
Der Komplex in Kleinmachnow umfasst die Neue Hakeburg, Toreinfahrt, Burghof und Remise mit einer gesamten Nutzfläche von rund 3000 Quadratmetern. Ein Anbau ist im Bebauungsplan der Gemeinde vorgesehen. Er soll als Bettenhaus dienen.
Die Pläne für das historische Ensemble auf dem Seeberg sind nicht unumstritten. Die Parkplatzproblematik und der Gastgarten werden kontrovers diskutiert. Orco-Sprecherin Eilers hofft auf baldige Klärung der offenen Fragen. „Wir brauchen bald einen gültigen Bebauungsplan, damit wir das Projekt angehen können.“ (Von Jürgen Stich)
>Die Unsicherheiten um die Eigentumsverhältnisse rund um die Neue Hakeburg in Kleinmachnow sind beendet. Das Immobilienunternehmen „Orco-Germany“ hat sämtliche Anteile der bisherigen Eigentümergesellschaft übernommen. Damit steht nun eine international agierende Gruppe als Investor fest. Für Gemeindeverwaltung und Kommunalpolitiker ist dies zunächst eine gute Nachricht: Sie wissen nun, mit wem sie über die Zukunft des denkmalgeschützten Ensembles verhandeln müssen.
Mit dem neuen Besitzer keimt wieder einmal Hoffnung auf, dass das Kleinmachnower Wahrzeichen hoch über dem See einer vernünftigen Nutzung zugeführt wird. Geplant sind Hotel, Gastgarten und Restaurant – entscheidend ist aber, dass der 100 Jahre alte Bau vor dem weiteren Verfall gerettet wird.
Hakeburg-Eigentümer, aber auch die Verantwortlichen der benachbarten Internationalen Schule warten nun auf die Verabschiedung des Bebauungsplans für den gesamten Seeberg. Ohne planungsrechtliche Grundlage machen Investitionen keinen Sinn. Gefragt sind nun die Gemeindevertreter, die sich seit einigen Jahren mit der Thematik befassen. Echte Fortschritte sind noch nicht gemacht worden, vielmehr dominieren die Streitpunkte. Eine klare Linie ist nicht zu erkennen.