Märkische Allgemeine 27.02.08
REGION TELTOW - Innerhalb der Bewegung Lokale Agenda 21 hat sich in der Region Teltow die Arbeitsgruppe „Kultur und Bildung“ gegründet. Wie Initiator Christian Grützmann gestern der MAZ sagte, wollen sich die bislang elf Mitstreiter aktiv in die Kultur- und Bildungsdebatten in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf einmischen. Ein erster, durchaus spektakulärer Vorschlag liege bereits auf dem Tisch: Teile des Teltower Stadtfestes könnten in Zukunft in einer Halle stattfinden, um Altstadtbewohner vor Lärm zu schützen. Als konkreten Ort hat die Arbeitsgruppe die geplante Sporthalle des Teltower Oberstufenzentrums ins Auge gefasst. Sie soll als Dreifeld-Halle ausgeführt werden. „Wir plädieren dafür, dass 700 bis 800 000 Euro zusätzlich ausgegeben werden, damit die Halle eine ordentliche Tribüne und eine Tiefgarage erhält“, so Grützmann. Damit wäre ein idealer Veranstaltungsort für die Region geschaffen.
Die Arbeitsgruppe will sich aber nicht nur mit Kulturbauten und Sälen befassen. Die Kunst im öffentlichen Raum, die Erhaltung des kulturellen Erbes und die Einrichtung von Museen sind weitere Themen. Auch hier gibt es bereits einen Vorschlag: Weil die Bemühungen um den Wiederaufbau der Alten Hakeburg in Kleinmachnow bislang „unbefriedigend verlaufen“ seien, müsse die Idee einer gastronomischen Nutzung aufgegeben werden, so Grützmann. „Die Burg wäre aber ein geeigneter Ort für das bislang fehlende Heimatmuseum.“
Auch in der Bildungspolitik kann sich die Agenda-Arbeitsgruppe „mehr Mut und Beweglichkeit“ vorstellen. Man dürfe nicht nur immer darüber klagen, dass in der kinderreichen Region ein weiteres Gymnasium fehle, sondern es gehe darum, konkrete Vorschläge zu unterbreiten. „Wir sagen ganz klar: In Stahnsdorf soll ein Gymnasium mit musischer Ausrichtung entstehen“, so Grützmann. Mit der dortigen Bauverwaltung habe die Gruppe gestern erste Gespräche über mögliche Standorte geführt. „Wenn der Kreis die Finanzierung nicht übernehmen will, ist ein freier Träger willkommen.“ Auch dafür gebe es bereits sehr konkrete Ideen.
Die Arbeitsgruppe „Kultur und Bildung“ habe sich gegründet, „weil in diesen Bereichen vieles schiefgegangen ist“, so Grützmann. Einzelne Bürger seien mit ihren Vorschlägen immer wieder an die drei Bürgermeister und Verwaltungen herangetreten, ohne dass sie Gehör fanden. In den Kulturausschüssen werde den Bürgern oft schlicht das Rederecht verweigert. „Wir hoffen, dass eine Agenda-Gruppe über mehr Legitimität und damit über größere Durchsetzungskraft verfügen wird.“
Grützmann und seine Mitstreiter stellen die Arbeitsgruppe heute in der Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“ erstmals öffentlich vor. Das Gremium tagt ab 18.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Kleinmachnow. (Von Jürgen Stich)