Märkische Allgemeine 14.02.08

 

Radwege der Schüler auf dem Prüfstand

3020 Fragebögen verteilt

KLEINMACHNOW - Für die Steinweggrundschule und das Weinberggymnasium in Kleinmachnow wird ein Radwegeplan erstellt. In dem sollen alle Radstrecken erfasst werden, die Schüler nutzen, um zu ihrer Bildungseinrichtung zu gelangen. Das teilte Michael Lippoldt, Mitglied des im Frühjahr letzten Jahres gegründeten Projektforums „Mit dem Rad zur Arbeit und zur Schule“, der MAZ mit.

Anliegen der 15 000 Euro teuren Aktion ist es, die Schulwegsicherheit zu erhöhen, erklärte Lippoldt. Nachdem alle Strecken erfasst sind, werden sie auf Sicherheitsmängel wie fehlende Radwege oder Huckel überprüft. „Wenn der Plan erstellt ist, muss die Gemeinde Maßnahmen ergreifen und die Mängel beseitigen“, mahnt Lippoldt und ahnt schon jetzt, dass „wie so oft in Kleinmachnow nicht viel passieren wird“.

Um die Mängel zu erfassen, sind 3020 Fragebögen an die dritten bis dreizehnten Klassen ausgeteilt worden. 1 000 seien bereits ausgefüllt zurückgekommen, sagte Martina Bellack, Pressesprecherin der Kleinmachnower Zeitung, auf Anfrage der MAZ. Das Gemeindeamt wird alle Bögen an das Braunschweiger Büro „plan und rat“ weiterleiten, das die Verwaltung mit der Leitung des Projektforums beauftragt hat.

Mit wesentlich weniger Erfolg endete die 40 000 Euro teure Fragebogenaktion für radelnde Arbeitnehmer. Lediglich 113 von 1 000 in Kleinmachnow verteilten Bögen sind ausgefüllt worden. 41 Prozent der Befragten fahren regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit und legen dabei zehn bis zwanzig Kilometer zurück. Das ist das Ergebnis einer Studie, die in mehrmonatiger Arbeit erarbeitet und von Projektleiterin Juliane Krause in der Gemeindevertreterversammlung vorgestellt worden ist.

„Das ist sehr hübsch anzuhören, aber leider überhaupt nicht repräsentativ“, moniert John Banhart (Unabhängige Bürger Kleinmachnows/Wir). So seien alle Mängel im Radwegenetz bereits bekannt. Dass die Sicherheit nicht erhöht wird, liege laut Banhart vielmehr „am mangelnden Engagement des Bürgermeisters, sich für Maßnahmen wie Fahrradstraßen beim Landkreis stark zu machen.“ (ekö)