Märkisch Allgemeine 13.02.08

 

Schwimmen, schlafen, schauspielern

Internationale Schule will Theater, Sportstätten und Internat bauen / Abgeordnete äußern Kritik

KLEINMACHNOW -

Auf dem Seeberg in Kleinmachnow soll in den nächsten Jahren kräftig gebaut werden. Die Internationale Schule plant, auf ihrem Gelände sechs neue Gebäude zu errichten. Auch ein Parkplatz soll entstehen. Das geht aus einem Masterplan hervor, den Vertreter der Internationalen Schule am Montagabend den Gemeindevertretern vorgestellt haben, erklärte Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) auf Nachfrage der MAZ.

Hintergrund der Versammlung war das noch fehlende Baurecht. Das erhält die Schule erst, wenn die Abgeordneten der Umwandlung von Wald- und Grünflächen in Bauland im Flächennutzungsplan zustimmen. Die Mitglieder des Umweltausschusses werden heute und die des Bauausschusses morgen erstmals über den Masterplan diskutieren.

Konkret will die Internationale Schule das Hotelgebäude verbreitern und in eine Mensa umwandeln. Außerdem wird eine Verbindung zur kommunalen Grundschule im Osten und zum Nachbargebäude im Westen geschaffen. Das Heizhaus soll um mehrere Etagen aufgestockt werden, um künftig als Internat und Kulturhaus zu dienen. Das bestehende Sportstättenensemble aus Stadion und Sporthalle – letztere befindet sich im Bau – wird um eine weitere kleinere Turnhalle und eine Schwimmhalle ergänzt. Außerdem sind ein neues Theatergebäude und ein Parkplatz geplant.

Einige Abgeordnete kritisieren die geplante deutliche Zunahme der Baumasse. „Weitere Planungen sollten sich auf den Bestand beschränken“, sagt Bauausschussmitglied Jens Klocksin (SPD). Architekt Fred Weigert (FDP) spricht von „Gigantomanie“. Seiner Meinung nach fügt sich die Baumasse „überhaupt nicht harmonisch“ in das Umfeld mit Rathausmarkt, Hakeburg und Waldorfschule ein. Naturund Umweltexperte Gerhard Casperson kritisiert, dass mehrere hundert Bäume und Wald beseitigt werden müssen. Als sachkundiger Einwohner im Umweltausschuss empfiehlt er den Abgeordneten deshalb, die Umwandlung von Wald- und Grünflächen in Bauland im Flächennutzungsplans abzulehnen. (Von Elke Kögler)