KLEINMACHNOW - Ob Kultur- und Kunstvereine den derzeit leerstehenden ehemaligen Amtssitz der Kleinmachnower Verwaltung im Meiereifeld 33 vorübergehend nutzen dürfen, ist derzeit unklar. Die Mitglieder des Finanzausschusses haben am Montagabend den SPD-Antrag mit fünf Nein- und einer Ja-Stimme abgelehnt. Der sei nicht gründlich durchdacht und ausgearbeitet, befand das Fachgremium.
Mit ihrem Votum haben sich die Ausschussmitglieder nicht grundsätzlich gegen eine kulturelle Nutzung des Gebäudes ausgesprochen. Deshalb forderten sie die Verwaltung auf, ein Gesamtkonzept vorzulegen. Darin soll unter anderem dargelegt werden, wer in das Haus einzieht, welche Umbaumaßnahmen notwendig sind und wie viel diese kosten werden. Der Kulturausschuss hatte hingegen den Antrag im Dezember mit fünf Ja-Stimmen befürwortet, ohne ein Nutzungskonzept zu verlangen.
Eine notdürftige Sanierung der unteren Etage würde nach ersten Schätzungen mindestens 27 000 Euro kosten. Um das gesamte Haus für eine vorübergehende Nutzung fit zu machen, müsste die Gemeinde 100 000 Euro in die Hand nehmen. „Für Pfadfinder oder Töpfergruppen reicht ein minimaler Umbau völlig aus“, erklärte Nina Hille (SPD) im Kulturausschuss. „Das Haus steht leer und es gibt mehrere Vereine, die Räume brauchen“, sagte SPD-Parteikollegin Ruth Barthels im Finanzausschuss. Außerdem bezahle die Gemeinde derzeit die Kosten für Heizung und bauliche Sicherungsmaßnahmen. Deshalb sei es nach Barthels Meinung sinnvoll, das Gebäude so lange zu vermieten, bis entschieden worden ist, was damit geschieht. „Hier passiert wie so oft in Kleinmachnow seit eineinhalb Jahren einfach überhaupt nichts“, sagte sie.
Diese Begründung kann Maximilian Tauscher (CDU) nicht nachvollziehen. „Alles muss bautechnisch ordentlich geplant sein“, erklärte er. Dem stimmte auch Klaus-Jürgen Warnick (Die Linke) zu. Zwar sei er nach eigenen Angaben ein Verfechter einer kulturellen Nutzung. „Aber ohne Konzept geht das einfach nicht“, sagte er. Die FDP-Abgeordnete Kornelia Kimpfel meinte hingegen: „Wenn die jungen Leute das Haus nutzen wollen, müssen sie auch den Pinsel schwingen.“ (ekö)