Märkische Allgemeine 14.01.08
REGION TELTOW - Seit drei Jahren sucht der Verein des Industrie- museums ein festes Gebäude. Gespräche mit den Bürgermeistern der Region sind aber bisher erfolglos geblieben.
Der Verein für das Industriemuseum der Region Teltow sucht eine neue Bleibe. Bis Ende dieses Jahres dürfe er auf jeden Fall in der Baracke im Meiereifeld 35 in Kleinmachnow bleiben, sagt Museumschef Erich Burmeister. Ob die Institution – die Museum und Berufsorientierungszentrum zugleich ist – das Gebäude auch im Jahr 2009 nutzen kann, ist jedoch fraglich, so Burmeister.
Dass sich die 15 Mitarbeiter nicht dauerhaft im ehemaligen Amtssitz von Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) einrichten dürfen, stand allerdings bereits beim Einzug im Jahr 2005 fest. Nur so lange, bis die Eigentümer des Grundstücks – eine Privatperson und die Gemeinde – keine konkreten Pläne haben, könne das Zentrum für die regionale Industriegeschichte seine Arbeit dort fortführen, sagt Burmeister. Deshalb führe er ständig Gespräche mit Blasig und seinen Amtskollegen aus Teltow, Thomas Schmidt (SPD), und Stahnsdorf, Gerhard Enser (CDU). „Doch dabei ist bis jetzt nichts herausgekommen“, sagt der Museumschef.
Wesentlich optimistischer blickt Burmeister hingegen auf das neue Veranstaltungsprogramm und die Entwicklung des im letzten Jahr gestarteten Beruforientierungsprojekts. Mit insgesamt 30 Vorträgen ist der Kalender prall gefüllt. Neu ist, dass alle Veranstaltungen nicht wie bisher um 17 Uhr, sondern um 18 Uhr starten. Den ersten geschichtlichen Vortrag in diesem Jahr wird Dieter Franzke am 29. Januar zum Thema „Der Teltowkanal von 1900 bis 1906“ halten. „Welche Berufschancen hat mein Kind in der Region Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow“ ist der Titel der ersten Berufsorientierungsveranstaltung in diesem Jahr für Eltern. Die findet am 22. Januar statt.
Wer nicht nur etwas über die Geschichte das Kanals erfahren will, kann bei den Vorträgen „Ernst von Stubenrauch – seine Verdienste für den Kreis Teltow“ oder „Entschlammung des Teltow-Kanals und die Rekultivierung mit Baggergut“ mehr erfahren. Ebenso kommen die Rieselfeld- und Technikinteressierten auf ihre Kosten. Über den aktuellen Stand seiner Projekte in Namibia informiert der Teltower Verein „Kleine Welt“ am 29. April.
Das Projekt Berufsorientierung ist im Dezember angelaufen. Die Schüler der Zille-Grundschule in Stahnsdorf, Mühlendorf-Oberschule Teltow sowie der Gesamtschule und des Gymnasiums Kleinmachnow sei bei verschiedenen Projekttagen, Informationsveranstaltungen und Exkursionen die Berufswelt näher gebracht worden, sagt Burmeister. Nun kämen täglich Anfragen bezüglich Adressen von Unternehmen, die Praktikumsplätze anbieten. „Die Anfragen bearbeiten wir, um alles weitere müssen sich die jungen Leute aber selbst kümmern“, erklärt der Museumschef. Unabhängig von den organisierten Veranstaltungen – die vorrangig den Schülern der vier vertraglich gebundenen Schulen vorbehalten sind – kann sich jeder Jugendliche zu den Öffnungszeiten über die mehr als 17 Branchen der Region Teltow informieren.
info www.imt-museum.de (Von Elke Kögler)