Märkische Allgemeine 10.01.08
Über das mögliche Scheitern der Nutzungspläne für die Neue Hakeburg auf dem
Seeberg sprach mit Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD, Foto: MAZ)
MAZ-Redakteur Jürgen Stich.
MAZ: Ist Kleinmachnow auf dem Weg, ein Investorenschreck zu werden?
Wolfgang Blasig: Das hoffe ich nicht. Allerdings befürchte ich, dass die
jetzige Gemeindevertretung sich in einer Phase der Wachstumsverweigerung
befindet.
Was heißt das?
Blasig: Einige Abgeordnete machen sich offenbar nicht klar, wie Wirtschaft
funktioniert. Investoren stehen nicht Schlange, nirgendwo. Im Fall der Hakeburg
gab es gute Chancen und ein überzeugendes Konzept. Es war geradezu fahrlässig,
dass in der Gemeindevertretung ein feindliches Klima erzeugt wurde. Ich kann
die Eigentümer verstehen, wenn sie jetzt einen Rückzieher machen.
Die Hakeburg ist ein Denkmal, das weit über die Region hinaus Bedeutung hat. Wie
soll es jetzt weitergehen?
Blasig: Für eine Nutzung als Hotel und Gaststätte sieht es kritisch aus. Ich
mache mir große Sorgen um den Erhalt der Burg, es zeichnet sich ein Fiasko ab.
Vielleicht kann das Gebäude Wohnzwecken dienen, aber das kann ich im Moment
nicht sicher beurteilen.
Wie groß ist ihre Enttäuschung?
Blasig: Sehr groß. Ich bin traurig und deprimiert, dass eine greifbare Lösung
nun wieder in die Ferne rückt. Die Hakeburg ist ein Kleinod in Kleinmachnow.
Doch jeder weitere Tag des Leerstands bedeutet, dass der Verfall des Denkmals
weitergeht.