Märkische Allgemeine 05.12.07

 

Konzertflügel aus Kulturhaus befreit

kultur Kleinmachnow legt Rechtsstreit bei

KLEINMACHNOW - Die Kleinmachnower Verwaltung wird einen Klavierflügel aus dem Kulturhaus Kammerspiele befreien. Das Musikinstrument der Marke Bechstein ist Eigentum der Gemeinde und soll voraussichtlich am 2. Januar vom Kulturhaus in der Karl-Marx-Straße in den Bürgersaal im Rathaus transportiert werden. Darüber informierte am Montagabend im Finanzausschuss Michael Koch, Sachgebietsleiter für Schule, Soziales und Kultur.

Hintergrund der Aktion ist ein jetzt beigelegter Rechtsstreit zwischen dem Gemeindeamt und dem Eigentümer der Kammerspiele, Karl-Heinz Bornemann. Mit der Übernahme der Kulturstätte im Jahr 2004 habe Bornemann auch den Bechstein in Besitz genommen, sagte Schulz. Als die Verwaltung die Herausgabe ihres Musikinstrumentes forderte, habe dies der Chef der Kammerspiele jedoch verweigert. Grund: Er nahm an, dass mit der Einrichtung ebenso der Flügel in sein Eigentum übergegangen wäre. Daraufhin ist das Gemeindeamt vor Gericht gezogen. Dort sei eindeutig klargestellt worden, dass die Verwaltung rechtmäßiger Eigentümer des Konzertflügels ist, sagte der Kulturfachbereichsleiter Jürgen Piekarski der MAZ. Nun wollen die Kulturmitarbeiter das Instrument so schnell wie möglich auf sicheren Boden holen – in den Bürgersaal.

Der Umzug des Konzertflügels ist jedoch mit einigen Problemen verbunden. Das hochwertige Stück wiege etwa eine halbe Tonne, sagte Schulz. Deshalb befürchten einige Mitglieder des Gremiums dass Schäden beim Transport entstehen. Da das Instrument für 15 000 Euro restauriert werden muss, regten sie an, den Flügel zuerst in die Werkstatt zu geben. Während der Reparaturphase sollte in den Fachausschüssen intensiv darüber diskutiert werden, ob der Bechstein – der dann 90000 Euro wert sei – verkauft werden sollte. Denn im Rathaus steht bereits ein Konzertflügel der Marke Steinway. „Wir brauchen nicht zwei kostbare Flügel in einem Raum“, monierte die FDP-Vorsitzende Kornelia Kimpfel. „Vielleicht sollten erfahrene Pianisten darüber entscheiden“, befand Ruth Barthels (SPD). (ekö)