Märkische Allgemeine Zeitung 09.10.07
ELKE KÖGLER
KLEINMACHNOW Für die Errichtung der Musterhausausstellung des Bundesverbandes
Deutscher Fertigbau im Europarc Dreilinden haben die Kleinmachnower
Gemeindevertreter den Weg frei gemacht. Mit 13 Ja- und sieben Nein-Stimmen
sowie drei Enthaltungen haben sie die Absenkung des Lärmschutzwalls zwischen
der Autobahn 115 und der Herrmann-von-Helmholtz-Straße beschlossen. Auf 20 000
Quadratmetern sollen dort mindestens 20 Häuser ausgestellt und für den Verkauf
angeboten werden.
Im Vorfeld der Abstimmung versuchten die Gegner, sich für eine optimale
Lärmschutzvariante einzusetzen. Kornelia Kimpfel (FDP) forderte, dass
festgeschrieben wird, dass der bestehende Erdwall durch durchsichtige
Lärmschutzwände ersetzt wird und der Investor die Kosten dafür übernimmt. Dann
könnte die Ausstellung – so wie es die Häuslehändler fordern – von der Straße
aus eingesehen werden. Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) wies Kimpfel jedoch
ab und behauptete, dass der Beschluss die Art des Lärmschutzes offen lässt.
"Durchsichtige Lärmschutzwände lehnt der Bundesverband entschieden
ab", sagte hingegen Walter Brümmer, der Geschäftsführer des Europarcs, der
MAZ auf Anfrage.
"Im Park sollte sich eigentlich nur sauberes Gewerbe ansiedeln",
befanden sowohl Barbara Sahlmann (Bündnis 90/Grüne) als auch Fred Weigert
(FDP). Weil "in einem toten Dorf" keine Arbeitsplätze entstehen
könnten, lehnten sie das Vorhaben ab. Damit entferne sich die Europarc
Entwicklungsgesellschaft GmbH deutlich von ihrem Konzept.
Brümmer hingegen sieht die Neuansiedlung nicht als Abweichung an. "In der
nördlichen Spitze des Parks waren schon immer alternative Nutzungen
vorgesehen." Auf derselben Fläche plante Hornbach, eine Filiale zu
eröffnen. Die Musteraussteller stellen für den Parkchef eine Chance dar.
"Vielleicht siedelt sich daraufhin ein Küchenstudio an."
Vollständig in das Konzept passe hingegen Porsche. Der Produzent der
Nobelkarossen habe bereits ein Grundstück zwischen Albert-Einstein-Ring und
Autobahn gekauft und wird dort einen Vertriebssalon eröffnen. Um nicht von
seiner stets kommunizierten Linie abzurücken, hat Brümmer jedoch sehr streng
darauf geachtet, dass der Autobauer im Westen des Stahnsdorfer Damms und der
Hausbauer im Osten platziert wird.