Märkische Allgemeine Zeitung 05.10.07

 

Schule will Denkmal "erweitern"

Ehemaliges Reichspost-Haus auf dem Seeberg wird Mensa

KLEINMACHNOW Die Internationale Schule auf dem Kleinmachnower Seeberg plant den Umbau eines der denkmalgeschützten Bestandsgebäude zu einer Mensa. Dafür soll "Haus 3" auf der Ebene des Erdgeschosses "seitlich erweitert" werden. Die Gemeindevertreter berieten gestern Abend, ob sie den Bebauungsplan-Entwurf für den Seeberg den Wünschen der Schule "anpassen" sollen. Das Ergebnis der Beratung lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

Das Vorhaben der Internationalen Schule ist brisant, weil die Gemeinde bislang darauf bestanden hatte, dass die Baugrenzen der Bestandsgebäude nicht angetastet werden. Das besagte "Haus 3", ehemals Teil der Reichspostforschungsanstalt, hat eine Grundfläche von 1100 Quadratmetern. Der Schule reicht das nicht aus. Der Speisesaal soll rund 1000 Personen Platz bieten, außerdem sind Küche, Speisenausgabe, Spüle und Lagerräume zu integrieren. Um alles unterzubringen, will die Schule auf einer Seite des Dreigeschossers einen flachen Anbau errichten, auf der anderen Seite ist eine Terrasse mit Sitzplätzen geplant. Widerstand gegen das Vorhaben kündigte im Vorfeld der gestrigen Sitzung die FDP-Fraktionsvorsitzende Kornelia Kimpfel an. Eine Erweiterung der Reichspost-Häuser sei "definitiv ausgeschlossen" worden, sagte Kimpfel gestern zur MAZ. Dies müsse jetzt auch sichergestellt werden. Sie habe außerdem von Plänen der Internationalen Schule erfahren, "das an der östlichen Zufahrt gelegene Haus abzureißen", um die Erweiterung zu "kompensieren". Kimpfel befürchtet, dass mit dem Bau der Mensa in diesen Dimensionen zusätzlicher Verkehr auf den Seeberg zukommen werde. Doch bereits jetzt sei die Autolawine in diesem Gebiet "nicht mehr beherrschbar".

Die Gemeindeverwaltung verweist auf die "grundsätzliche Zustimmung" der mittelmärkischen Denkmalbehörde zum Umbau des Hauses 3. In einem Brief der Belziger Behörde heißt es: "Die Größe, Form und Gestaltung der Anbauten beeinträchtigen nicht wesentlich das denkmalgeschützte Bestandsgebäude und das denkmalgeschützte Ensemble." sti