Märkische Allgemeine Zeitung 24.09.07
ELKE KÖGLER
KLEINMACHNOW Bevor die Besucher am Samstag das Gesundheitsprogramm der
Kreisvolkshochschule Kleinmachnow erkundet haben, sind sie 3000 Schritte über
den Seeberg gewandelt. Der Grund: Die Bildungseinrichtung des Kreises
organisierte die Aktion "Jeden Tag 3000 Schritte extra", die vom
Bundesgesundheitsministerium ins Leben gerufen worden ist.
Den Spaziergang nutzten die Teilnehmer, um ihre Lungen im Landschaftsschutzgebiet
mit frischer Luft zu füllen, in dem sich Bäume frei entfalten und Vögel
ungestört brüten können.
Die Strecke führte von der Karl-Marx-Straße hoch zur Hakeburg, über die
künftige Biergartenfläche und weiter am Kanal entlang zur Volkshochschule am
Weinberg. Mit genügend Sauerstoff im Körper, testeten die Teilnehmer einige der
vier Fitness- und Sportangebote. Zur Auswahl standen am Samstag Feldenkrais-Training,
Yoga, Klangschalenmassage sowie Salsa.
"Angebote, die aus Südamerika kommen, sind im Moment sehr gefragt",
sagte Cordula Reichel, Fachbereichsleiterin Gesundheit und Sport. Deshalb
bietet die Einrichtung gleich mehrere Salsa-Kurse an. Auch die Yoga-Kurse seien
sehr beliebt. Wenn die Teilnehmer ihre Übungen ausführen, achten sie bewusst
auf ihre Atmung. Dabei würden Energien angeregt und Spannungen schwinden. Die
Übungen zur behutsamen Kräftigung der Muskeln nach Moshe Feldenkrais führen die
Teilnehmer im Liegen aus. "Das entlastet das Gehirn", erklärte
Angelika Peters, Vorsitzende des deutschen Feldenkraisverbandes. Denn alle
Bewegungen der Muskeln werden über das Gehirn gesteuert. Das Ziel des Feldenkrais-Trainings
sei es beispielsweise, die Rückenmuskeln zu entspannen, um die Bauchmuskeln zu
stärken.
Nicht nur Entspannung und Tanz stehen im Programm der Kreisvolkshochschule. Die
Bildungseinrichtung bietet ebenso allgemeine Gymnastikkurse und die klassische
Rückenschule an. Die Kurse in der Region Teltow finden im Gymnastikraum der
Einrichtung, im Technologiezentrum Teltow sowie in Turnhallen statt.
"In Kleinmachnow ist es aber nicht leicht, eine Turnhalle
anzumieten", monierte Reichel. Weil die Anwohner ihre Ruhe benötigen,
steht die Eigenherd-Sporthalle schulfremden Gruppen und Vereinen nicht zur
Verfügung. Die Steinweg-Turnhalle ist aufgrund von Schimmel- und Schwammbildung
seit mehr als einem Jahr gesperrt. Und die restlichen Einfeldhallen sind hochfrequentiert.
Finanziert werden alle Angebote der Volkshochschule mit Geldern vom Landkreis
Potsdam-Mittelmark, den Gebühren der Teilnehmer und einigen Landesmitteln.
Neben dem Gesundheitstraining bietet die Schule Kurse in den Bereichen
Sprachen, Psychologie, Recht, Literatur oder Kunst an. "Unsere Sportkurse
sind aber am meisten gefragt", sagte Reichel. Wer aus Zeitgründen die
organisierten Angebote nicht wahrnehmen kann oder möchte, sollte sich aber
trotzdem fit halten, befand sie. Aus diesem Grund empfiehlt die
Gesundheits-Chefin, Arbeitswege und den Gang in die Kantine zu Fuß
zurückzulegen, Fahrstühle nicht ständig zu belasten und einige Treppen zu
steigen.