Märkische Allgemeine Zeitung 17.09.07
ELKE KÖGLER
KLEINMACHNOW Der Spatenstich für das Kinderplanschbecken im Freibad
Kleinmachnow ist am Sonnabend nicht wie angekündigt im Becken erfolgt, sondern
nebenan im Buddelkasten. Der Grund: Der Förderverein, der den symbolischen
Festakt organisiert hatte, ist nicht Hausherr im Bad. Das sind Bürgermeister
Wolfgang Blasig (SPD) und Michael Grubert, Geschäftsführer der Gemeinnützigen
Wohnungsgesellschaft Kleinmachnow, die die Freizeitstätte betreibt. Nur sie
dürften entscheiden, was, wann und wo auf dem Freibadgelände geschieht, stellte
Blasig klar.
Der Mitglieder des Fördervereins und die mehr als 100 Gäste ließen sich die
gute Laune aber nicht verderben. Pünktlich um 11 Uhr marschierte der Fanfarenzug
zum Planschbecken und sorgte dafür, dass sich die Gesichtszüge aller Anwesenden
lockerten. Danach berichtete der Vereinsvorsitzende Klaus Wandrei aus der
mehrjährigen Geschichte der Sanierungsplanung. Eigentlich sollte das Becken
bereits im Jahr 2006 durch ein neues ersetzt werden, sagte Wandrei.
"Vielleicht waren es die widrigen Umstände in der Verwaltung, die das
verhinderten", äußerte der Vorsitzende.
Um die Planschbeckensanierung dennoch voranzutreiben, hat der Verein
Spendengelder in Höhe von 13 000 Euro gesammelt und damit die Bauvorplanung
vollständig bezahlt. Diese stellte Bodo Lehmann vom Ingenieurbüro Willmann auf
der Mitgliederversammlung im März vor. Das zur Zeit 20 mal 20 Meter große
Bassin wird einem modernen Edelstahlbecken mit 170 Quadratmetern Fläche
weichen. Wenn die Gemeindevertreter die rund 300 000 Euro bewilligen, werde das
Vorhaben ausgeschrieben, sagte der Ortschef.
Eigentlich wollten die Förderer mit dem Spatenstich den Startschuss für die
weitere Sanierung der gesamten Anlage geben. Die anderen zwei Becken,
Gehwegplatten und technische Anlagen müssten so schnell wie möglich erneuert
werden. Doch die erhofften Fördergelder werde das Ministerium für Jugend,
Bildung und Sport nicht zahlen, sagte Schatzmeister Roland Templin. "Das
könnte daran liegen, dass Kleinmachnow mit Teltow und Stahnsdorf nur zögerlich
zusammenarbeitet", so Templins Vermutung. Diese Anschuldigung wies Blasig
entschieden zurück. "Wir arbeiten zusammen", sagte er. Das
Gemeindeoberhaupt habe schon immer gewusst, dass es keine Fördergelder gibt.
"Freibäder werden eben nicht gefördert."
Nach dem verbalen Schlagabtausch demonstrierten Blasig, Thomas Schmidt (SPD)
und Gerhard Enser (CDU) Einigkeit. Die drei Bürgermeister stellten sich vor
einen der insgesamt vier Spaten und hoben in der Buddelkiste ein kleines Loch
aus. Enser regte an, dass Schmidt die 800 000 Euro für das Freibad
bereitstellt, die Teltow als Mittelzentrum erhalten wird.
Die Förderer werden auf jeden Fall darum kämpfen, dass der Treffpunkt für Jung
und Alt den Menschen in der Region Teltow erhalten bleibt. Deshalb werden sie
weiterhin um Spenden werben und die Pflastersteine verkaufen, mit denen das
Planschbecken umrahmt wird, sagte Templin. In jedem einzelnen Stein können
Bürger für eine Spende von 150 Euro ihren Namen eingravieren lassen. Außer den
bisher 13 000 Euro, die in der Bauvorplanung stecken, habe der Verein damit
weitere 10 000 Euro eingenommen, berichtete der Schatzmeister.