Märkische Allgemeine Zeitung 08.09.07

 

Landkreis bremst CDU aus

KLEINMACHNOW Die Schulexperten des Landkreises haben der CDU-Fraktion in der Kleinmachnower Gemeindevertretung einen gehörigen Dämpfer verpasst. Vehement hatten die Christdemokraten dort am Donnerstagabend die Errichtung eines zweiten Gymnasiums in der Gemeinde gefordert. "Dafür sehen wir überhaupt keinen Bedarf", sagte nun der zuständige Fachbereichsleiter im Landratsamt, Thomas Schulz. Die kreislichen Gymnasien in Kleinmachnow und Teltow hätten in diesem Jahr alle Kinder aufnehmen können, die sich beworben haben. "In Teltow gab es sogar noch freie Plätze."

Falls es in der Kleinmachnower Region in Zukunft überhaupt zu Engpässen kommen sollte, dann werde der Landkreis allenfalls Räume anmieten, um die Schüler unterzubringen. Ein Neubau komme nicht in Frage, so Schulz.

Kleinmachnows CDU-Fraktionschef Ludwig Burkhardt hatte dagegen moniert, dass die Kapazitäten "mittel- und langfristig" nicht ausreichen würden. Die Fraktion legte ein Papier vor, nach dem in den Jahren 2011 bis 2015 bis zu 500 Gymnasialplätze in Kleinmachnow benötigt werden. Auch wenn man das Hoffbauer-Gymnasium, das im kommenden Jahr in Teltow eingerichtet wird, dazuzähle, stünden in der Region nur rund 320 Plätze zur Verfügung.

Per Antrag wollte die CDU nun den Bürgermeister beauftragen, "den Beschluss zur Errichtung eines von der Gemeinde getragenen Gymnasiums" vorzubereiten. Es solle zwar der Versuch unternommen werden, dass sich der Landkreis finanziell am Bau beteilige, "aber am Geld darf es nicht scheitern", so Fraktionschef Burkhardt.

Während das Belziger Landratsamt die Signale für den Schulbau offenbar auf Rot gestellt hat, fand die CDU innerhalb der SPD-Fraktion durchaus Unterstützer. Deren Vorsitzender Michael Scharp nannte den CDU-Vorschlag "interessant", forderte aber "detaillierte Angaben", damit eine Entscheidung getroffen werden kann. Sein Antrag auf Überweisung des CDU-Papiers in die zuständigen Ausschüsse der Gemeindevertretung fand schließlich eine breite Mehrheit. Dort soll nun geklärt werden, ob das kinderreiche Kleinmachnow ein weiteres Gymnasium braucht. sti