Märkische Allgemeine Zeitung 28.08.07

 

Minister stellt Rekord auf

Eine Million Euro an Internationale Schule / "So viel noch nie überbracht"

JÜRGEN STICH

KLEINMACHNOW In Rekordzeit sind Sportplatz und Turnhalle der Internationalen Schule auf dem Kleinmachnower Seeberg aus dem Boden gewachsen. Über den Baufortschritt an der Privatschule informierte sich gestern auch Brandenburgs Bildungs- und Sportminister Holger Rupprecht (SPD).

Nach eigenem Bekunden stellte der gelernte Sportlehrer bei diesem ersten Besuch in der Kleinmachnower Bildungseinrichtung gleich "einen persönlichen Rekord" auf. "Noch nie", so Rupprecht, "habe ich einen Förderbescheid in dieser Höhe für ein einzelnes Projekt überreicht."

Eine Million Euro hatte der Minister im Gepäck – als Zuschuss für die Sporthalle, die insgesamt 4,3 Millionen Euro kosten wird. Das Geld stammt aus dem Bundesprogramm zum Ausbau von Ganztagsschulen "Zukunft Bildung und Betreuung".

Für Rupprecht gehört das Fach Sport "elementar zum Ganztagsbetrieb einer Schule". Dass sich die Internationale Schule für diesen Weg entschieden habe, bestärke ihn in seiner hohen Einschätzung der Einrichtung, deren Entwicklung er seit Anbeginn in den 1990er Jahren mit Interesse verfolgt habe. "Viele Schulen haben das Bundesprogramm für den Ganztagsbetrieb mit Skepsis verfolgt, denn die Fördermittel mussten kofinanziert werden", sagte Rupprecht. In Brandenburg seien schließlich 130 Millionen Euro zu vergeben gewesen, Ende des Jahres laufe das Programm nun aus. "Dann werden viele leer ausgegangen sein, die sich zu spät entschieden haben." Der Minister hält es für eher unwahrscheinlich, dass das Land anschließend ein eigenes Förderprogramm auflegen wird. Das sei finanziell nicht zu stemmen.

Der Direktor der Internationalen Schule, Thomas Schädler, nannte die Millionen-Förderung eine "Ehre und Verplichtung zugleich, gute Arbeit zu leisten". Man werde "weise" mit dem Geld umgehen. Zwar sei die Einrichtung eine "Nischenschule" für internationale Kinder, doch habe sich bereits jetzt gezeigt, dass sie auch bei der Ansiedlung von Firmen in der Region als Standortvorteil gewertet werde. "Wir sind ein Teil der Brandenburger Bildungslandschaft", so Schädler. Von den knapp 600 Schülern seien rund 40 Prozent Deutsche, was zeige, dass Eltern aus der Region, "die international denken", die Schule für sich und ihre Kinder entdeckt hätten.

Die Sportanlagen entstehen derzeit neben dem historischen Heizhaus, gegenüber der Riegelbauten, die einst als Reichspostforschungsanstalt genutzt wurden. In zwei dieser Gebäude findet der Unterricht statt, langfristig will sich die Internationale Schule noch erweitern. Sie hatte einen Großteil des Seebergs mit Bestandsgebäuden im vergangenen Jahr der Deutschen Telekom abgekauft.

Mit einer Fläche von rund 1250 Quadratmetern und einer Tribüne mit 320 Sitzen wird die Dreifeldsporthalle die größte im Landkreis Potsdam-Mittelmark werden. Auch Vereine können sie in Zukunft nutzen. Ihre Fertigstellung ist für das Frühjahr 2008 anvisiert. Bereits in den letzten Zügen befinden sich die Arbeiten am Kunstrasen-Fußballplatz mit 400-Meter-Bahn. Das Läuferrund ist nach dem Vorbild des Berliner Olympiastadions in blau gehalten. Die feierliche Eröffnung des Platzes findet am 5. Oktober statt.