Märkische Allgemeine Zeitung
JÜRGEN STICH
KLEINMACHNOW Das Sportforum Kleinmachnow hat einen neuen Eigentümer. Wie die
Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) gestern auf Nachfrage der MAZ
bestätigte, ist das Fitnesszentrum in den Kiebitzbergen an Uwe Sommer verkauft
worden. Dieser hat bislang als Tennislehrer im Sportforum gearbeitet, konnte
nach eigenen Angaben aber auch schon in mehreren größeren Tennisanlagen in den
USA Erfahrungen in der Geschäftsführung sammeln.
Im Kaufvertrag mit Sommer hat die Sparkasse eine Sanierung und Modernisierung
des Sportforums zugesichert. Die MBS hatte die Anlage in Kleinmachnow vor zwei
Jahren am 1. Juli 2005 übernommen. Sie war damals Hauptgläubigerin eines Insolvenzverfahrens,
das bereits 2003 angemeldet worden war. Ziel der Sparkasse war es, die
Wirtschaftlichkeit der Immobilie wieder herzustellen und sie anschließend zu
veräußern. Die Geschäfte des Sportforums führt bis heute die Sportforum Betriebs-GmbH,
die nach Aussage von Geschäftsführer Matthias Paul stets "schwarze
Zahlen" schrieb.
Der genaue Übergabetermin an den neuen Eigentümer steht noch nicht fest. Laut MBS-Sprecherin
Daniela Rackwitz laufen derzeit die Ausschreibungen für die Umbauarbeiten. Fest
steht wohl bereits, dass der Boden der Tennishalle saniert wird. Außerdem gebe
es statische Probleme beim Kopfbau. Dort seien Risse entstanden. Investor Uwe
Sommer legt darüber hinaus auch Wert auf die Modernisierung der Sanitäranlagen.
"Der Gesamtzustand soll sich spürbar verbessern, über Details wird aber
gerade noch verhandelt", sagte er gestern der MAZ. Ob es aufgrund der
Arbeiten zu einer Schließung des Sportforums kommen wird, ist noch offen.
"Ich werde aber dafür kämpfen, dass der Betrieb ohne Pause
aufrechterhalten wird", so Sommer. Er arbeite deshalb eng mit einem
Projektsteuerer zusammen.
Für die Zukunft verspricht Sommer den Kunden eine "Erweiterung des
Angebots". Die Kooperation mit den benachbarten Sportzentren wie
Schwimmbad, Tennis- und Fußballanlagen soll verbessert werden. "Da sehe
ich ein großes Potenzial für die Region." Sommer geht davon aus, dass er
als Eigentümer "bessere Möglichkeiten" hat, als die Vorgänger.
Der neue Sportforum-Chef will die Angebote auch inhaltlich erweitern. Er setze
auf Rehabilitation und Prävention sowie auf das verbindende Element des Sports.
Grundlage sei das Konzept der "Spiraldynamik". Das Verfahren wurde in
der Schweiz und in Frankreich entwickelt und legt die "spiralige
Verschraubung" als universales Prinzip auch der menschlichen Bewegung
zugrunde. Es wird bereits im Leistungs- und Breitensport angewendet. Sommer:
"Das Konzept hilft dabei, dass wir erfolgreich Sport treiben können und
gesünder sind."
Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) lobte gestern den neuen
Eigentümer als "ausgewiesenen Fachmann". Er freue sich, dass der
Stillstand am Sportforum nun beendet sei und auch die notwendigen Baumaßnahmen
in Gang kämen.
Das Fitnesszentrum habe in den Kiebitzbergen eine "Kernfunktion" zu
erfüllen. Der Neuanfang könne auch dazu genutzt werden, Synergien mit den
benachbarten Sportanlagen aufzubauen. "Für den Investor hoffe ich, dass
der Umbau ohne längere Schließzeit bewerkstelligt werden kann."
MAZ 22.06.07
Mit dem Verkauf des Kleinmachnower Sportforums
durch die Mittelbrandenburgische Sparkasse ist in den Kiebitzbergen ein neues
Kapitel aufgeschlagen worden. Das Gelände am Teltowkanal gilt als Fitness-Oase
der Region. Mit Schwimmbad, Tennis- und Fußballfeldern ist es seit Jahren
Anziehungspunkt für Leistungs- und Freizeitsportler. Nicht immer zur Freude der
Anlieger, die sich vom Lärm an- und abfahrender Autos arg belästigt fühlen. Um
die Interessen von Anlagenbetreibern, Nutzern und Anwohnern unter einen Hut zu
bringen, wird in der Gemeinde derzeit ein Bebauungsplan mit Verkehrskonzept für
das Gebiet erarbeitet. Er soll auch Voraussetzung dafür sein, dass sich die
Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf an den Sanierungs- und Betriebskosten des
Freibads Kiebitzberge beteiligen.
Der neue Eigentümer des Sportforums wird gut daran tun, mit seinen Nachbarn
schnell ins Gespräch zu kommen. Er teilt mit ihnen nicht nur gemeinsame Ziele
für den Standort, sondern muss mit ihnen auch über die anstehenden Verkehrs-
und Parkprobleme reden. Auf Dauer werden allen Sportanlagen in den
Kiebitzbergen davon profitieren, wenn der jahrelange Streit beigelegt wird.