Märkische Allgemeine Zeitung 15.06.07

 

Freibad Kiebitzberge bleibt regionales Thema

Kleinmachnow will Verhandlungen mit Teltow und Stahnsdorf fortführen

JÜRGEN STICH

KLEINMACHNOW Eine finanzielle Förderung durch das Land für die Sanierung des Kleinmachnower Freibads Kiebitzberge ist nicht ausgeschlossen. Wie der Sprecher des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, Stephan Breiding, auf Nachfrage der MAZ gestern bestätigte, werde derzeit geprüft, ob Kosten übernommen werden können. Falls ein Förderantrag gestellt werde, müsste eine Entscheidung dann aber "ressortübergreifend" getroffen werden. "Kontakte nach Kleinmachnow in dieser Frage bestehen aber schon", so Breiding.

Dass das Schwimmbad als "tagestouristisches Ziel" durchaus Chancen auf Fördermittel des Landes habe, davon ist auch Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) überzeugt. "Wir können aber nicht sicher sein, weil derzeit kein Landesgeld in Freibäder gesteckt wird." Einen Antrag werde er erst stellen, wenn es "klare Signale" aus den zuständigen Ministerien gebe, so Blasig.

Der aus einem Kurzurlaub zurückgekehrte Gemeindechef dementierte Berichte der vergangenen Tage, Kleinmachnow hätte kein Interesse mehr an der Gründung einer gemeinsamen Bad-Betreibergesellschaft mit Stahnsdorf und Teltow.

"Das war allenfalls die Auffassung eines einzelnen Mitarbeiters meiner Verwaltung", sagte Blasig. In der jüngsten Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft "Der Teltow" (KAT) am Mittwoch habe er klargestellt, dass eine solche Gesellschaft "zu gründen sei".

Die Gemeinde Stahnsdorf habe ihre Zustimmung allerdings vom Abschluss des B-Planverfahrens "Kiebitzberge" abhängig gemacht. "Deshalb kann es sein, dass die Gesellschaft noch nicht am 1. Januar 2008 aus der Taufe gehoben wird."

Um den ersten Sanierungsschritt im Freibad, die Erneuerung des Planschbeckens, dennoch tun zu können, müsse man nun auch ohne die regionale Gesellschaft aktiv werden, so der Bürgermeister. Benötigt würden rund 220 000 Euro. Gespräche mit Teltow und Stahnsdorf über deren Beteiligung an den Kosten liefen bereits. Der ursprünglich geplante Termin für den Beginn der Arbeiten im Herbst dieses Jahres wird sich aber vermutlich nicht einhalten lassen. Blasig schätzt, dass die Aufträge im Januar 2008 vergeben werden, Start der Arbeiten könnte im März sein, die Fertigstellung des Beckens Mitte Mai.

Unterdessen hat sich der Förderverein Freibad Kiebitzberge über die Debatte der vergangenen Tage "empört und enttäuscht" gezeigt. Man fühle sich und seine Aktivitäten zum Erhalt des Freibads "missachtet", heißt es in einem Brief an Blasig. Dieser sieht für eine solche Reaktion "keine Veranlassung". Der Förderverein sei unbestritten "Motor der Entwicklung" beim Thema Freibad und werde auch in Zukunft "eine wesentliche Rolle" spielen.