Märkische Allgemeine Zeitung 02.06.07

 

Riesiger Schaden durch Pilze und Schwämme

Konzept zur Dachsanierung für Kleinmachnower Steinweg-Turnhalle vorgelegt

ELKE KÖGLER

KLEINMACHNOW Seit mehr als einem Jahr können die Grundschüler in der 1998 erbauten Zweifeldturnhalle der Kleinmachnower Steinweg-Schule keinen Sport mehr treiben. Auch Vereine mussten sich neue Trainingsstätten suchen. Der Grund dafür ist, dass es durchregnet und die Dachkonstruktion von "Pilzen und Schwämmen in allen Varianten" befallen ist. Aufgrund der Einsturzgefahr hat die Gemeinde die Halle im letzten Jahr gesperrt.

Das Bauingenieurbüro Raschke legte am Donnerstag im Bauausschuss ein Konzept zur Sanierung vor. Drei Möglichkeiten standen zur Diskussion. Die Dachkonstruktion könnte entweder komplett abgerissen und neu aufgebaut, saniert oder teilsaniert werden. Auf jeden Fall aber ist es notwendig, die äußeren Teile des Daches und die befallenden Teile der Holzkonstruktion zu entfernen sowie die restlichen Elemente mit Holzschutzmittel zu schützen. Außerdem muss eine wasserdichte Folie entfernt werden, die für die stetig voranschreitende Schwächung der Konstruktion verantwortlich ist.

Das Kondenswasser habe keine Möglichkeit mehr gehabt zu entweichen und sich im Dachbereich gesammelt, was die Schimmelbildung bewirkte, erläuterte Ingenieur Jochem Raschke. Deshalb empfiehlt er den Einbau von Fenstern, die sich ab einer bestimmten Menge angesammelter Feuchtigkeit automatisch öffnen. Die Sanierung könnte in zwei Schritten erfolgen. Nachdem die Westhälfte fertiggestellt ist, sei es möglich, den Schulsportbetrieb wieder aufzunehmen. Wann die Osthälfte saniert werden kann, ist unklar. Dies sei von einem zur Zeit laufenden Gerichtsverfahren abhängig, in dem die Gemeinde mögliche Schadensersatzansprüche gegenüber Bauplanern und ausführenden Unternehmen prüft.

Um die Sanierung ein "Stückchen voranzutreiben", so der Bauausschussvorsitzende Herbert Franke (UBK/WIR), diskutierten die Mitglieder über die Bereitstellung von 210 000 Euro. Die Abgeordneten Jens Klocksin (SPD) und Alfred Weigert (FDP) forderten die Verwaltung dazu auf, die Entscheidung auf die nächste Sitzung zu vertagen. Klocksins Anliegen ist es, im Zuge der Dachsanierung Solarzellen zu installieren. Weigert fehlte eine genaue Kostenkalkulation. Da die genaue Höhe der Kosten erst während der Bauarbeiten ermittelt werden könne und die Halle mit Beginn des neuen Schuljahres teilweise wieder in Betrieb genommen werden soll, lehnte die Verwaltung eine weitere Verzögerung der Instandsetzungsplanungen ab.

Da vermutlich auch Bauelemente der restlichen Halle von Pilzen befallen sind, rechnen einige Mitglieder des Fachgremiums mit Gesamtkosten von über einer Million Euro. Am Ende der kontroversen Diskussion sprach sich der Bauausschuss einstimmig für die Bereitstellung des Geldes aus.