Märkische Allgemeine Zeitung 31.05.07
KLEINMACHNOW Durch Kleinmachnow streifen
derzeit drei Bachen (weibliche Wildschweine) mit zahlreichen Frischlingen.
Bisher kam es jedoch zu keiner Begegnung, bei der Menschen zu Schaden gekommen
wären. Grund für das verstärkte Aufkommen derzeit ist laut dem Ordnungsamt
wahrscheinlich die lange Trockenheit des Frühjahrs. Die Tiere hätten in den
Wäldern und Wiesen weniger zu fressen gefunden, in den gut gewässerten Gärten lockten
jedoch Würmer und andere "Leckereien".
Wenn Wildschweine in Wohngebieten auftauchen, sollte das Ordnungsamt informiert
werden. Falls jedoch "Gefahr im Verzug" sei, ist die Polizei zu
rufen. Mit deren Unterstützung kann auch der Jäger einen möglichen Einsatz
verantworten. Bis Ende Juni gilt noch eine Ausnahmegenehmigung, durch die auch
in der Ortslage Kleinmachnow auf öffentlichem Straßenland sowie auf zwei
Grundstücken die Jagd ausgeübt werden kann. Die Verlängerung der Genehmigung
bis Ende 2007 wurde, erweitert um den Bannwald, beantragt.Das bedeutet aber
nicht, dass der Jäger auf jeden Fall schießen darf. Erstens sind die Tiere bei
seinem Eintreffen meist schon wieder verschwunden, zweitens muss er ein absolut
freies Schussfeld haben. Schließlich trägt er das Risiko, wenn etwas schiefgeht,
Leib und Leben anderer zu gefährden oder Sachschäden hervorzurufen. Der
Jagdpächter des Reviers Stahnsdorf/Kleinmachnow, Hans Diwiszek, betont, dass
seine vier Jäger nicht hauptberuflich tätig sind und kein Honorar für Fahrten
zu besorgten Bürgern bekommen.
Diese sollten bei Begegnungen mit dem Schwarzwild auf jeden Fall Ruhe bewahren,
sich zurückziehen und ihre Hunde anleinen. Außerdem dürfe man die Tiere
keinesfalls bedrängen, denn wenn sie sich bedroht fühlen, werden sie
gefährlich. Als Vorsorge für das eigene Grundstück ist zu empfehlen, jegliche
Fütterung zu unterlassen. Außerdem sollten keinerlei Lebensmittelreste auf den
Komposthaufen geworfen werden, da diese das Wild anlocken. Zäune sollten stabil
und undurchlässig sein und das Maschenwerk einen halben Meter in die Erde
reichen. eb