Märkische Allgemeine Zeitung 39.05.07

 

Verkehr hat drastisch zugenommen

Kleinmachnower Initiative will Weinbergviertel beruhigen

KLEINMACHNOW Weil ein Verkehrsgutachten zum Weinbergviertel aus der Sicht von Anwohnern nur unzureichend Lösungswege zur Entlastung aufzeigt, hat eine Initiative des Viertels jetzt ein entsprechendes Programm vorgelegt. Der "konstruktive Protest" wird von 148 Bürgern unterstützt, wie Matthias Heinrich, Sprecher der örtlichen Bürgerinitiative "Weinberg sind Wir", der MAZ gestern mitteilt. Schließlich habe sich der Verkehr in dem reinen Wohngebiet seit dem Jahr 2001 auf über 4500 Kfz am Tag nahezu verdreifacht. "Da fragten sich dann die Anwohner, wie man bei täglich über 1500 Fahrradbewegungen allen Ernstes noch einen doppelspurigen Ausbau der Straße Am Weinberg für motorisierten Zweirichtungsverkehr vor den Schulen vorschlagen kann", meint Heinrich. "Alle hier halten das geradezu für grotesk und unverantwortlich." So könne die Schulwegsicherheit für die täglich rund 1 200 Schüler, die die Schulen im Viertel besuchen oder es auf ihrem Weg durchqueren, nicht verbessert werden.

Notwendig seien zuallererst Vorrang und Schutz der Radfahrer vor dem motorisierten Durchgangsverkehr. Die Einrichtung von Fahrradstraßen sei dabei das Mittel der Wahl. Schließlich wolle sich Kleinmachnow schon bald als fahrradfreundlichste Gemeinde präsentieren. Dass dann vor den Schulen – und dazu gehöre zwingend die Evangelische Schule am Schwarzen Weg – auch nur noch motorisierter Verkehr der Anlieger (Lehrer, Mitarbeiter, Eltern, Schüler und Anwohner sowie Linienverkehr, Müllabfuhr und Straßenreinigung) zulässig sei, gehöre dazu. Da schwere Fahrzeuge nach den Feststellungen des Gutachters die alten Straßen zerstören, wäre ein Gewichtslimit von fünf Tonnen sowie beim Bus der Einsatz von Fahrzeugen der City-Bus-Klasse anzuordnen.

Das Haltverbot in der Straße Im Tal, das massiv zur Verkehrsbeschleunigung beigetragen habe, müsse laut Matthias Heinrich nach Forderungen der Anwohnerinitiative sofort wieder aufgehoben werden. Es habe Parkraum "vernichtet", den insbesondere die Musikschule dringend brauche. MAZ