Märkische Allgemeine Zeitung 26.05.07
JÜRGEN STICH
KLEINMACHNOW Die Errichtung eines "Gastgartens" unterhalb der
Terrasse der Neuen Hakeburg in Kleinmachnow wird vorläufig nicht in den
Bebauungsplan für das Gelände auf dem Seeberg aufgenommen. Bürgermeister
Wolfgang Blasig (SPD) zog nach Angaben der Verwaltung einen entsprechenden
Antrag in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter am Donnerstagabend zurück.
Der Hauptausschuss hatte noch grünes Licht für den Biergarten gegeben. In der
Gemeindevertretersitzung machte dann aber der FDP-Abgeordnete Fred Weigert
darauf aufmerksam, dass die Einrichtung des Gastgartens besser über eine
"Betriebserlaubnis" geregelt werden könne. Dies wollen Bürgermeister und
Verwaltung nun in den kommenden Tagen prüfen.
Hintergrund von Weigerts Vorschlag: Die Betriebserlaubnis wäre an einen
bestimmten Gastronom gebunden. Sollte es einen Pacht- oder Besitzerwechsel
geben, muss eine neue Erlaubnis erteilt werden. Damit ist die Gemeinde in
Zukunft flexibler, falls sich die Idee des Gastgartens als nicht attraktiv
erweisen sollte. Auch der Sprecher der Eigentümergemeinschaft der Hakeburg,
Burkhard Scheven, hält den neuen Weg für eine "gute Idee". Die
Betriebserlaubnis sichere die Gemeinde ab und komme auch den Investoren
entgegen. Scheven machte in diesem Zusammenhang erneut deutlich, dass es sich
bei der geplanten Zusammenarbeit mit der Kette "Lutter und Wegner" um
eine langfristige Kooperation handle. Darin eingeschlossen sei auch das Hotel,
das als "Boarding-House" neben der Burg errichtet werden soll.
Bereits am Mittwoch hatten Scheven und die verantwortliche Architektin Iris Steinbeck
die Mitglieder des Kreis-Bauauschusses bei einem Vor-Ort-Termin in der Hakeburg
über das Gesamtprojekt informiert. Die fünf Privatleute, die die Burg gekauft
hatten, "wollen sie revitalisieren und der Öffentlichkeit
zurückgeben", sagte Scheven. Bereits im Juni sei Baubeginn in Erdgeschoss
und Keller, wo Veranstaltungsräume und eine Weinstube entstehen sollen. Weil
die Burgterrasse in dieser Zeit für Gäste nicht nutzbar wäre, sei die Idee des
rund 770 Quadratmeter großen Gastgartens entstanden. Um Tische und Stühle
stellen zu können, müsse man die Fläche unterhalb der Terrasse mit Kies belegen.
Inzwischen habe man den Garten fest in das Konzept integriert. Er soll laut Scheven
ganzjährig betrieben werden. Aus einem Pavillon heraus, der noch gebaut werden
muss, sollen Speisen und Getränke ausgegeben werden. Die Eröffnung der
Weinstube ist für 1. September geplant.
"Es ist auch aus Sicht des Kreises wichtig, dass die Hakeburg eine neue
Chance erhält", sagte der Ausschussvorsitzende Hans-Peter Götz (FDP) nach
dem Rundgang. Man wolle sich dafür einsetzen, dass die Entscheidungen zum
Gastgarten schnell fallen, damit "Lutter und Wegner" bald beginnen
kann.