Märkische Allgemeine Zeitung 21.05.07

 

Umsteigen

JÜRGEN STICH

Das rasante Wachstum der Gemeinde Kleinmachnow zeigt mehr und mehr seine Schattenseiten. Die Klagen über den Autoverkehr in den schmalen Straßen reißen nicht ab. Besonders virulent ist das Problem rund um die zahlreichen Schulen. So spielen sich auf dem Seeberg, wo Internationale und Waldorfschule derzeit auch noch umfangreiche Bauarbeiten durchführen, jeden Morgen chaotische Szenen ab, wenn Eltern ihre Sprösslinge im Auto zum Unterricht bringen. Im Weinberg-Viertel, dessen Pflasterstraßen sogar unter Denkmalschutz stehen, ziehen Gymnasium und Musikschule die fahrbaren Untersätze ebenfalls magisch an, zum Ärger der aufgebrachten Anwohner. Seit Jahren und jede Saison aufs Neue wird zudem eine Verkehrslösung für die Kiebitzberge gesucht.

Einen Ausweg aus der von den Kleinmachnowern größtenteils selbstverschuldeten Situation haben bislang weder Verwaltung noch Gemeindevertreter gefunden. Etliche Untersuchungen und unzählige Variantenvorschläge von Verkehrsexperten wurden bereits diskutiert – ohne befriedigendes Ergebnis. So gehen die Klagen weiter, ohne dass das Naheliegende geschieht: Das Umsteigen aufs Fahrrad erspart Stress und ist gut für die Gesundheit.