Märkische Allgemeine Zeitung 08.03.07

Verein treibt Sanierung voran

Erster Schritt: Planschbecken des Freibads Kiebitzberge für 230 000 Euro

ELKE KÖGLER

KLEINMACHNOW Der Förderverein Freibad Kiebitzberge treibt die Sanierung der Kleinmachnower Freizeitanlage kontinuierlich voran. In einem ersten konkreten Schritt soll voraussichtlich im September mit der Sanierung des Planschbeckens begonnen werden.

Die Kosten für die Vorplanung hat der Verein vollständig mit Spendengeldern finanziert. Auf Grundlage des Bauentwurfs machten dann auch die Kleinmachnower Gemeindevertreter den Weg für die Realisierung frei. In der Februarsitzung beauftragten sie den Bürgermeister, einen Bauantrag zu stellen.

Eine Voranfrage bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde in Belzig sei bereits positiv beantwortet worden. Ist der Antrag bewilligt, dann wird der Bürgermeister Gespräche über die Finanzierung mit Teltow und Stahnsdorf aufnehmen. Die Freibadförderer rechnen mit insgesamt 230 000 Euro.

"Das Verfahren ist nur so kompliziert, weil wir die Gesellschaft noch nicht haben", erklärt der Vereinsvorsitzende Klaus Wandrei. Die Gründung einer gemeinsamen Freibadgesellschaft mit Teltow und Stahnsdorf ist Mitte 2006 ins Stocken geraten. Der Grund dafür ist, dass bis jetzt keiner der drei Orte den Beschluss gefasst hat, eine solche Gesellschaft gründen zu wollen. Haben alle drei Orte ihren Willen bekundet, so gebe es keine weiteren Hindernisse.

Mit der Bildung der GmbH geht der Besitz des Freibads, das derzeit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (Gewog) gehört, an die Gesellschaft über. Damit übernimmt diese die Verpflichtung, den Bereich Schwimmbad und den Parkplatz an der Rammrathbrücke zu sanieren. Die Grundlage, um weitere dringend notwendige Instandsetzungsarbeiten in Angriff zu nehmen, bildet die Verabschiedung des Bebauungsplans für das Gesamtgebiet Kiebitzberge. Den hat die Gemeinde jedoch aufgrund der unklaren Situation im Bereich Sportforum noch nicht verabschiedet.

Teltow und Stahnsdorf machen aber ihre Beteiligung an der Gesellschaft – aufgrund der momentan fehlenden Planungssicherheit – vom Ausgang des B-Plan-Verfahrens abhängig. Zudem ist der Bebauungsplan die Vorraussetzung für die Bewilligung von Fördergeldern aus dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. "Es besteht die Möglichkeit, Geld vom Ministerium zu erhalten", so Wandrei. "Dafür müssen jedoch alle Kommunen in einem Boot sitzen", fügt Vereins-Schatzmeister Roland Templin hinzu. Für die komplette Sanierung der Sportstätte werden zwischen 2,5 und drei Millionen Euro benötigt, schätzt der Förderverein.

"Die Bereitschaft in der Region ist da", sagt Templin. So sei der Spendenaufruf für die Sanierung des Planschbeckens in der Bevölkerung auf große Resonanz gestoßen. Der Verein habe sein Versprechen, 20 000 Euro beizusteuern, einhalten können. Ebenso gebe es von Teltow und Stahnsdorf die Zusicherung, sich an den laufenden Kosten für die Badesaison 2007 zu beteiligen.

Aktuelle Informationen über den Stand der Sanierungsarbeiten erhalten alle Interessierten bei der öffentlichen Mitgliederversammlung am 22. März, 19 Uhr, im Sportforum Kleinmachnow.

Der verantwortliche Planer wird das Projekt "Sanierung des Planschbeckens" ausführlich vorstellen. Als Gäste sind Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp sowie die drei Bürgermeister der Region Teltow eingeladen.

 

Märkische Allgemeine Zeitung 08.03.07

Badespaß

JÜRGEN STICH

Das Freibad in den Kleinmachnower Kiebitzbergen wurde vor mehr als 30 Jahren buchstäblich aus dem Boden gestampft. Tausende Arbeiter der nahen DDR-Großbetriebe machten sich nach Feierabend auf den Weg zur Baustelle. Material wurde auf oft abenteuerliche Weise "organisiert". Am Ende war dann eine Freizeitanlage entstanden, auf die eine ganze Region stolz sein konnte. Zahlreiche Kleinmachnower, Teltower und Stahnsdorfer verbinden mit "ihrem" Schwimmbad unbeschwerte Kindheitserinnerungen, der Badespaß im Sommer war Teil des Familienlebens geworden.

Nach der Wende entpuppte sich der Bau als Problemfall. Anwohner beklagten sich über unerträglichen Autolärm. Mit der Errichtung eines großen Fitness-Centers ganz in der Nähe eskalierten die Auseinandersetzungen. Als es jedoch hieß, das Schwimmbad müsse geschlossen werden, weil die Anlage marode sei, brach ein Proteststurm los. Ein starker Förderverein entstand, verhinderte die Schließung und leitete die ersten Sanierungsschritte ein. Nur die beteiligten Kommunen Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf müssen jetzt noch über ihren Schatten springen – dann bleibt der Region der Badespaß erhalten.