Märkische Allgemeine Zeitung 19.01.07
CAROLIN SCHULZE
KLEINMACHNOW Neben den eher trockenen Fächern wie Deutsch, Mathematik und
Physik bringt der Sportunterricht Abwechslung und Bewegung in den sonst so
eintönigen Schulalltag. Spiel und Spaß tragen zum körperlichen und geistigen
Ausgleich der Schüler bei. Doch am Weinberg-Gymnasium in Kleinmachnow war das
Fach in den vergangenen Jahren mit viel Aufwand und Mühe verbunden, da die
Turnhalle lediglich Platz für eine Klasse hatte. Umso glücklicher war
Schulleiter Olaf Thiele während des Richtfestes für die neue Halle.
In der Vergangenheit mussten vor allem die Mädchen und Jungen der Oberstufe auf
andere Räumlichkeiten ausweichen, wie beispielsweise das Sportforum oder die
Kleinmachnower Gesamtschule. "Dieses Pendeln war sowohl für Schüler als
auch für Lehrer eine erhebliche Belastung", bemerkt Thiele. Mit etwa
eintausend Quadratmetern wird das künftige Gebäude über ausreichend Platz
verfügen. Nach Beendigung der Bauarbeiten soll allerdings nicht nur der
Sportunterricht der Gymnasiasten in der neuen Halle stattfinden. "Auch
viele Arbeitsgemeinschaften wie zum Beispiel die Volleyball- und
Basketballmannschaften, finden jetzt dort zusätzlichen Platz", sagte der
Schuldirektor.
Ausreichend Platz für Unterricht und AGs
Zu Beginn des kommenden Schuljahres wird der neue Bau eingeweiht und eröffnet
werden. Während des Richtfestes ließ sich das zukünftige Erscheinungsbild der
Halle bereits erahnen. "Es wird später einmal so aussehen, als erhebe sich
ein Kristall aus der Erde", beschrieb Timo Klumpp vom zuständigen
Architektenbüro den fertigen Neubau. Am Tage wird dieser durch seine helle,
freundliche Optik bestechen, welche bei Nacht einem leuchtenden Quader ähnelt. "Seitlich
werden wir die Außenwände der Halle mit Erde zu einer Böschung anhäufeln, so
dass nur der obere Teil zu sehen sein wird. Andere Räume wie beispielsweise die
Umkleidekabinen befinden sich unter der Erde und sind nicht sichtbar",
sagte der Architekt.
Tribüne bietet 199 Zuschauern Platz
Durch bewegliche Innenwände ist die Größe der Halle variabel einstellbar und
kann so in drei einzelne Räume unterteilt werden. Eine weitere Besonderheit
bildet die neue Tribüne mit Platz für 199 Zuschauer, die ihren Schulmannschaften
und Sportlern bei Wettkämpfen und Spielen in Zukunft moralisch den Rücken
stärken können.
Neben der Sporthalle wird zudem eine Freifläche entstehen, die entweder für
Open-Air-Veranstaltungen oder auch während der Unterrichtspausen von den Schülern
und Lehrern genutzt werden kann. Im Außenbereich befinden sich zusätzliche
Sportanlagen wie beispielsweise eine Sprunggrube mit Anlaufbahn.
Am Tag des Richtfestes vereinbarten die Anwesenden bereits, eine
Einweihungsparty im Sommer zu feiern. Anlässlich dieser Feierlichkeit wollen
Architekt Timo Klumpp und seine Kollegen die Fußballmannschaft der Schule zu
einem Turnier herausfordern.
Auch andere Sportfreunde in Kleinmachnow hoffen nun, dass die neue Turnhalle
ebenfalls für den Vereinssport genutzt werden kann, da es in der Gemeinde
bekanntlich an freien Kapazitäten mangelt. Doch Schulleiter Thiele enttäuschte
am Mittwoch zunächst die Erwartungen. "Das neue Gebäude wird nach der
Eröffnung erst einmal nur von unserer Schule genutzt werden. Vereinbarungen mit
anderen Sportgruppen sind in naher Zukunft nicht geplant", bemerkte der
Direktor.