Märkische Allgemeine Zeitung 12.12.06

Kulturprojekt gescheitert

Trägerverein Kammerspiele Kleinmachnow stellt seine Arbeit ein

KONSTANZE WILD

KLEINMACHNOW Der Trägerverein Kammerspiele stellt seine Aktivitäten ein. Damit zieht sich der Trägerverein aus den Bemühungen um die Kammerspiele in Kleinmachnow zurück, erklärt Ina Schott gegenüber der MAZ. Bereits im Oktober hatte der Förderverein Kammerspiele, in dem sich seit der Gründung 2002 ehemals 100 Mitglieder um die Etablierung eines Kulturhauses bemüht hatten, seine Auflösung bekannt gegeben.

Einst angetreten, um aus dem traditionsreichen Haus einen Ort der Kultur mit einer breiten Angebotspalette zu machen, neben Kinoprogramm waren Theateraufführungen und -projekte und vielfältige Jugendarbeit angedacht und konkrete Finanz-, Sanierungs- und Programmkonzepte in Arbeit, gestalteten sich die Verhandlungen um die Kammerspiele von Anfang an "zäh", beschreibt Schott die Entwicklung. Man habe auf Seiten des "Trägervereins alles versucht, es bewegt sich jedoch nichts", kritisiert Schott, für die künstlerische Leitung zuständig. Die Verantwortung dafür werde indes zwischen der Gemeinde Kleinmachnow und dem Besitzer der Kammerspiele hin- und hergeschoben. Bis heute gebe es weder konkrete Ergebnisse bezüglich einer Übernahme des traditionsreichen Hauses, um das Kulturprojekt starten zu können, noch eine Erklärung der Gemeinde für den offensichtlichen Stillstand der Verhandlungen.

Immer wieder habe sich der Trägerverein offen gezeigt und um aktuelle Informationen bemüht, kritisiert Schott erneut auch die "mangelnde Transparenz" des Geschehens. Vielmehr entstand im Verein mehrfach der Eindruck, dass sich die Aussagen der Gemeinde und des Hausbesitzers nebst Anwalt "klar widersprechen". Zuletzt hatte Frank-Patrick Steckel, Regisseur und Vorstandsmitglied des Trägervereins, Bürgermeister Wolfgang Blasig wiederholt um einen Termin gebeten, um die aktuelle Situation zum Verhandlungsstand um die Kammerspiele zu klären und die verbliebenen Chancen des Projekts auszuloten – die Bitte um ein solches Gespräch blieb bis heute unbeantwortet. Besonders befremdlich für die verbliebenen Aktiven sei dabei, dass man sie ursprünglich "immer wieder ermutigte" und das Kulturprojekt "allseits begrüßt wurde". Sollte doch noch einmal Bewegung in die Kammerspiele kommen und sich Konkretes abzeichnen, sei man zu Gesprächen bereit, heißt es von Seiten des Vereins.