Märkische Allgemeine Zeitung 24.11.06
HEINZ HELWIG
REGION TELTOW Der Ferienpass "Der Teltow",
der sechs- bis vierzehnjährigen Kindern und Jugendlichen in Stahnsdorf,
Teltow, Kleinmachnow und Großbeeren seit nunmehr fünf Jahren jeweils in den
Sommermonaten ein umfangreiches Freizeit- und Beschäftigungsprogramm
anbietet, nimmt als eines von bundesweit einhundert ausgesuchten Projekten
am derzeit laufenden Wettbewerb "startsocial" teil. Auf einer
Abschlussveranstaltung im Februar des kommenden Jahres in Berlin werden
sieben Bundessieger ausgezeichnet, die eine Prämie in Höhe von jeweils 5000
Euro erhalten. Mit dem Wettbewerb für besondere soziale Ideen und Projekte
und unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel sollen
ehrenamtliche Initiativen nach dem Motto "Hilfe für Helfer" gefördert
werden.
Eine Unterstützung könnte die Hauptinitiatorin des
Ferienpasses "Der Teltow", Christine Dunkel aus Stahnsdorf, auch
durchaus brauchen. Wenngleich sie sich mehr Hilfe eher aus der Region
selbst erhofft. Von den einst acht Mitstreitern des Projektes "KidsPass"
sind heute nur noch vier Engagierte übriggeblieben. Die Anzahl der
Freizeit- und Bildungsangebote in den Sommerferien dagegen hat sich in den
fünf Jahren um das Doppelte erhöht.
"Der Ferienpass muss zum festen Bestandteil der
Jugendarbeit in den Kommunen werden", appelliert Dunkel an die
Nutznießer der alljährlichen Aktion. Längst organisiert ihr kleines Team
wesentlich mehr als nur Spiel- und Spaß, wie beispielsweise Baden, Skaten,
Rudern, Tanzen, Dampferfahrt, Filmpark- und Streichelzoobesuch oder Busausflüge
in den Serengeti- bzw. den Heidepark in Soltau. Mit Besuchen im Museumspark
Rüdersdorf, im Vermessungsbüro von Bernd Mengelkamp oder auch beim
Hundesportverein in Stahnsdorf u. a. können die Kinder und Jugendlichen
zugleich ihr Allgemeinwissen erweitern und später im Schulunterricht
anwenden. Einige Schüler hätten sich sogar schon in den besichtigten
Einrichtungen nach einer Praktikums- bzw. Ausbildungsmöglichkeit erkundigt.
Deshalb hat Christine Dunkel ihren
Ferienpass erst unlängst im Sozialausschuss Kleinmachnow vorgestellt, in dem
Fachbereichsleiter Jürgen Pikarski danach Unterstützung zugesagt habe. Auch
sein Teltower Amtskollege Michael Belkner bietet an, für das Projekt demnächst
in einer Zusammenkunft mit den Teltower Schulleitern werben zu können.
Angesichts des jüngst prognostizierten Einwohnerzuwachses für die nächsten
Jahre allein in Stahnsdorf hält Christine Dunkel neben den
Jugendfreizeiteinrichtungen in der Region auch die stärkere Mitarbeit der
Schulen und Horte an dieser Feriengestaltung für wichtig.
Ebenso sollen Vereine und Verbände mehr für den
Ferienpass begeistert werden. Sie könnten mit "Schnupperangeboten"
für sich werben und dadurch vielleicht neue Mitglieder gewinnen. Die
Freiwillige Feuerwehr Stahnsdorf habe sich sehr interessiert gezeigt, sagt
Dunkel. Auch die Kleinmachnower Kameraden seien nicht abgeneigt, sich an der
Ferienaktion zu beteiligen.
Anders als der brandenburgische Familienpass, der sich
vorwiegend auf Familien und die Wochenenden konzentriert, bietet "Der
Teltow" seine Veranstaltungen ebenfalls an den Werktagen und für Kinder
berufstätiger Eltern an. In diesem Jahr wurden insgesamt 1150 Ferienpässe
verkauft. Für 2007 stehen bereits Kurse der Tauchschule Streamliner im
Kleinmachnower Freibad Kiebitzberge, ein Schnupperwochenende mit dem regionalen
Ruderklub auf dem Teltowkanal oder ein Besuch auf einem Gestüt mit
Island-Pferden auf dem Programm.
Künftig sollen auch mehr praktische Themen wie
beispielsweise zum öffentlichen Personennahverkehr oder zur selbstständigen
Reparatur des eigenen Fahrrades dazukommen. In Aussicht steht weiterhin ein
Besuch im Mitmach-Museum in Berlin, falls dort noch ein Termin dafür frei ist.
Weitere Informationen zum Ferienpass "Der
Teltow" sind auch im Internet unter www.KidsPass.de erhältlich.