Märkische Allgemeine Zeitung 07.11.06
KONSTANZE WILD
KLEINMACHNOW Einen "Masterplan" zur
weiteren Gestaltung des Geländes und der Sportstätten der
Maxim-Gorki-Gesamtschule stellte jüngst das Planungsbüro Sinai im Ausschuss
für Schule, Kultur und Soziales vor. Priorität für Verwaltung, Ausschuss und
Planer hat offensichtlich neben der Sanierung des Großspielfeldes auch die
dringend benötigte Erweiterung der Hallenkapazität. Das bestätigten sowohl
Planungsbüro als auch die Verwaltung gegenüber der MAZ. Eine entsprechende
weitere Halle - gedacht ist an eine Zwei-Feld-Halle, die an verschiedenen
Stellen auf dem insgesamt etwa 20 000 Quadratmeter großen Gelände gut
platzierbar wäre - soll insbesondere auch von den Schülern und Schülerinnen
der dritten kommunalen Grundschule auf dem Seeberg genutzt werden sowie Vereinen
zugute kommen. Bekanntlich herrscht in der ganzen Region Mangel an
geeigneten Sportstätten, die auch dem Vereinssport genügend Nutzungszeiten
und Raum anbieten können. Die bereits sanierte alte Halle an der
Gesamtschule bleibe bestehen, sei aber für den Bedarf längst zu klein und
bereits abends bis 19 Uhr mit Schulsport belegt.
Adolf Walter Faust vom Büro Sinai stellte eine
innovative Planung vor, die auch Freizeit- und Spielflächen für Kinder und
Jugendliche in Form eines Jugendsportbandes zwischen Förster-Funke-Allee
und Jugendtreff anbietet. Der Druck auf die Gemeinde, mehr außerschulische
Treffpunkte und Freizeitmöglichkeiten anzubieten, komme auch von den
Jugendlichen, hieß es. Die Wechselbeziehungen zwischen Schule und Freizeit
seien in der kinderreichen Gemeinde von hoher Bedeutung, betonte Faust. Der
Ausschuss begrüßte die "Verzahnung von Schule und Freizeit", wie
Nina Hille (SPD) es nannte und auf das Projekt "Offene Schulhöfe"
in Berlin verwies. Aus "vier Szenarien" mit unterschiedlichen
Schwerpunkten, so der Planer, kristallisiere sich folgende Vorzugsvariante
heraus: Neben der dringend benötigten Halle, stehe die Sanierung des 60 mal
95 Meter großen Spielfeldes ganz vorn auf der Liste der Notwendigkeiten. Da
hierfür kein Genehmigungsverfahren nötig sei, könnte der Platz zeitnah in
Angriff genommen werden. Ein Tennenbelag sei zwar vorhanden, jedoch in
keinem guten Zustand, erläutert der Planer, der einen Kunstrasenplatz ins
Gespräch bringt. Hier seien zwar die Investition höher, doch die Folgekosten
eindeutig geringer, da die Anlage eines solchen Spielfeldes weniger
Pflegeaufwand bedeute. Auch wären die Verletzungsgefahr geringer und der
Platz bei schlechter Witterung länger nutzbar.
Fahrräder und Autos sollen auf dem
Schulgelände künftig getrennte Wege befahren. Dafür könnte an der Seite "Adolf-Grimme-Ring"
ein Fahrradport für geschätzte mindestens 200 Räder entstehen. Auf der anderen
Seite des Gebäudes wäre dann die Zufahrt zu einem halboffenen Parkgeschoss.
Hierfür könne sehr gut der im Gelände vorhandene Höhensprung genutzt werden,
der auch noch planerisch bei der Ausgestaltung des Schulgeländes eine
ästhetische und funktionale Rolle spielen soll, erläuterte Faust. Vorgestellt
wurde etwa die Idee eines terrassenartigen Freilufttheaters. Der Schulhof
selbst, da waren sich die Anwesenden einig, biete zurzeit viel Provisorisches
und wenig Qualität.
Zeitlich soll das anspruchsvolle Projekt etwa in den
nächsten drei Jahren umgesetzt werden, wobei die Haushaltsmöglichkeiten im Auge
behalten werden müssen, erklärt Jürgen Piekarski, zuständig für den Ausschuss,
gegenüber der MAZ. Für die Verwaltung gehe es nun darum, die weiteren
Ausschüsse zu beteiligen und mit den potentiellen Nutzern der Halle - das seien
neben den beiden Schulen auch die regionalen Sportvereine - zu sprechen. Was
die Grundschule auf dem Seeberg als Mitnutzer angehe, wäre eine sichere
Wegeverbindung zur Halle wichtig. Von einem ersten genannten finanziellen
Gesamtvolumen von annähernd 4,5 Millionen Euro würden 2,5 Millionen auf die
Errichtung der Zwei-Feld-Halle entfallen. Von der Schulleitung kam auch der
Wunsch nach Orten, an denen, wie in den Planungsvarianten angedeutet, sich auch
musische Aktivitäten entfalten können.