Märkische Allgemeine Zeitung 26.6.06
KLEINMACHNOW Ab Juli
wird es still im Haus am Zehlendorfer Damm 45-47. Nach mehr als 40 Jahren
verlässt der Kultur- und Kunstverein Kleinmachnow e. V. sein Domizil.
Aufgrund von brandschutztechnischen Mängeln dürfen im ehemaligen Joliot-Curie-Klub
keine Veranstaltungen mehr stattfinden.
Mit einem "Kehraus"-Grillfest nahm der
Verein am Samstag Abschied von seinem Stammsitz. In der letzten Juniwoche
werden dann alle helfenden Hände zum Ausräumen gebraucht. Einige
Einrichtungsgegenstände sind noch zu vergeben. Danach werden die Türen
definitiv geschlossen. Die Veranstaltungen finden in Zukunft an
verschiedenen Orten, u. a. im Kleinmachnower Bürgersaal, statt. Im
Gegensatz zum jahrelangen Vereinssitz, welcher vielen Bürgern durch die
ehemalige Gaststätte "Zum Erbschenken" bekannt ist, sei der
Bürgersaal sicherer und verkehrsgünstiger zu erreichen, vergleicht die
Vereinsvorsitzende Christine Saretz. "Es gibt viele Leute, die gern zu
uns kommen würden, aber hier ist es einfach zu einsam", nennt Saretz
die Vorzüge des Veranstaltungsortes im Rathaus der Gemeinde.
Ebenfalls als einen Vorteil sieht die
Vereinsvorsitzende die vielfältigeren technischen Möglichkeiten im
Bürgersaal. Ausgestattet mit Bühne, Leinwand und Mikrophonen biete die
zentral gelegene Veranstaltungsstätte optimale Bedingungen für Vorträge,
Konzerte, Lesungen und Diskussionsrunden.
Überhaupt ist Saretz gar nicht so unglücklich über
die neue, für viele Mitglieder und Ehemalige traurige aber klare Situation.
"Ich bin sehr froh, wenn Entscheidungen fallen.", blickt sie
optimistisch in die Zukunft. So werden die Vorstandssitzungen in Zukunft
abwechselnd bei den Mitgliedern zu Hause abgehalten. Lediglich einen Raum
für Hausmusik und kleinere Gesprächsrunden suche der Verein noch. Immer auf
der Suche ist die ein breites Spektrum an Kunst und Kultur anbietende
Gemeinschaft nach Akteuren für die Programmgestaltung. Künstler, Musiker,
geschichtliche Zeitzeugen und interessante Referenten können sich nach
vorheriger Absprache aktiv mit einbringen. Finanziell gefördert werden die
Veranstaltungen von der Gemeinde Kleinmachnow, der Brandenburgischen
Landeszentrale für politische Bildung sowie einzelnen Stiftungen. Die
Zentrale für politische Bildungsarbeit unterstützt einzelne Projekte wie
Führungen durch historische Gedenkstätten. Besonders stolz ist die
Vereinschefin auf die Umsetzung des von ihr bei Amtsantritt vor drei Jahren
formulierten Ziels, "das Spektrum der fördernden Stiftungen zu
erweitern". Neben der die Vereinsarbeit langjährig fördernden
Konrad-Adenauer-Stiftung konnte u. a. die Friedrich-Ebert-Stiftung hinzu
gewonnen werden.
In der Zukunft möchte Saretz mehr mit den
weiterführenden Schulen der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf
zusammenarbeiten. ekö
Weitere Auskünfte zu den Veranstaltungen und zum
Verein unter 033203/7 96 74, per Mail unter kkk@teneco.de oder im Internet
unter www.kultur-und-kunstverein-kleinmachnow.de.