Märkische Allgemeine Zeitung 05.04.06
STAHNSDORF Den
Schülern und Eltern der beiden künftigen zehnten Klassen der
Lindenhof-Oberschule hat Schulrat Eckhard Dörnbrack vom Staatlichen
Schulamt in Brandenburg in einer Elternversammlung am Montagabend
vorgeschlagen, im nächsten und letzten Schuljahr 2006/2007 an die
Mühlendorf-Oberschule in Teltow zu wechseln. Nachdem sich in dem jüngsten
Schulauswahlverfahren lediglich neun Bewerber für die Lindenhof-Oberschule
entschieden hatten, konnte diese wiederum keine neuen siebten Klassen
bilden. Damit werden nur noch die beiden neunten Klassen in dieser Einrichtung
unterrichtet. Eine Weiterführung des Schulbetriebes in Stahnsdorf hatte das
Staatliche Schulamt aus strukturellen Gründen abgelehnt.
Bis nach dem Osterfest können sich Schüler und Lehrer
nun entscheiden, ob die beiden Klassen geschlossen mit jeweils einem
Klassenleiter nach Teltow gehen. Der dortige Schulleiter Jürgen Voigt hatte
bereits freie Kapazitäten signalisiert. In der nächsten Woche will Voigt
eigens für die Stahnsdorfer einen Tag der offenen Tür veranstalten, damit
sich diese mit ihrer neuen Schule vertraut machen können. Darüber hinaus
sind weitere gemeinsame Veranstaltungen geplant, in denen sich die
Jugendlichen beider Schulen näher kommen sollen, sagte Christiane
Spaltmann, Leiterin der Stahnsdorfer Lindenhof-Oberschule gegenüber der MAZ.
Auch Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser findet
es als "pädagogisch sinnvoll", wenn beide Klassen gemeinsam nach
Teltow gehen. "Wenn das Haus für eine weiterführende Schule nicht mehr
gebraucht wird, sollten wir vielleicht darüber nachdenken, eine zweite
Grundschule neben der bereits bestehenden Heinrich-Zille-Schule
einzurichten", regte er in der Haushaltsklausur der Gemeindevertretung
am Montagabend an. Der sichtbare Kindersegen in Stahnsdorf würde diese
Grundschule rechtfertigen.
Unabhängig von der jüngsten Entwicklung der
Lindenhof-Oberschule sollen die Sanierungsarbeiten im ersten Obergeschoss
fortgesetzt werden, um für das Schuljahr 2007/2008 eine komplett sanierte
Einrichtung vorhalten zu können. Den Gemeindevertretern sollen im Mai
Vorschläge unterbreitet werden, wie künftig mit dem Schulgebäude umgegangen
werden kann. Dabei will Enser auch nicht ausschließen, dass die mögliche
zweite Grundschule mit Hort nach einjährigem Schulbetrieb vielleicht auch
den Ganztagsbetrieb aufnimmt. H. H.