Märkische Allgemeine Zeitung 22.02.06
Bald wieder
Badewitzbrücke
KLEINMACHNOW
Die "Friedensbrücke" über den Teltowkanal soll nach dem Willen von
Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig wieder ihren ursprünglichen Namen
"Badewitzbrücke" erhalten. "Die Feiern zum 100. Geburtstag der
Wasserstraße ist eine gute Gelegenheit, die Rückbenennung in die Tat
umzusetzen", sagte Blasig gestern zur MAZ. Wie erst kürzlich berichtet,
hatte sich auch der Kleinmachnower Heimatverein mit dem Überweg beschäftigt.
Die Brücke war mit dem Bau des Teltowkanals entstanden und verband das alte
Kleinmachnower Gutsdorf mit den Siedlungsgebieten nördlich der Wasserstraße.
Namensgeber war Gottfried Badewitz, der als Stellvertreter des legendären
Landrats Ernst von Stubenrauch und als Justiziar des Altkreises Teltow den Bau
des Kanals maßgeblich mitgestaltete. Badewitz entstammte einer Berliner
Bankiersfamilie. Neben seiner Tätigkeit im Kreis bewirtschaftete er die Güter Siethen
und Gröben in der Mark und leitete das Bankhaus A. Reißner Söhne am Berliner
Kupfergraben. Für seine Verdienste wurde ihm 1914 der Adelstitel verliehen.
Nachfahren leben heute noch in Berlin-Wannsee.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs sollen deutsche Truppen
die Badewitzbrücke gesprengt haben. Als Provisorium wurde ein Holzüberweg
errichtet, dem der Gemeinderat Kleinmachnow 1950 den Namen "Friedensbrücke"
gab. Die heutige Brücke entstand 1990. Am südlichen Brückenpfeiler erinnerte
noch bis 1995 eine Metallplatte an den alten Namensgeber Badewitz.
Bürgermeister Blasig will nun den Gemeindevertretern vorschlagen, die
Rückbenennung der Brücke bei der Wasserstraßenbehörde des Bundes zu beantragen.
Am 2. Juni soll das Namensschild dann an einem Stück Originalgeländer
angebracht werden, das auf ein Fundament gestellt wird. Das Geländer-Teil der
alten Badewitzbrücke bewahrt derzeit der Heimatverein auf. sti