Märkische Allgemeine Zeitung 06.12.05

 

Mehr Schiene in die Region
Grüne aus dem Raum Teltow fordern Variantenvergleich

REGION TELTOW Die Ortsverbände von Bündnis90/Die Grünen aus Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf schlagen einen "Variantenvergleich" vor, um zu entscheiden, welcher Schienenweg in der Region Teltow "zuerst ausgebaut werden soll". Die Studie sollte neben den Kosten auch die Verkehrsbeziehungen berücksichtigen, so die Ortsverbände, die sich jüngst auf einem Regionalforum mit dem Thema befassten.

Drei Möglichkeiten, mehr Schiene in die dicht besiedelte Region zu bekommen, haben die Grünen ausgemacht: Wiederaufbau der Stammbahn, S-Bahn-Ringschluss von Wannsee über Stahnsdorf nach Teltow oder eine Straßenbahn, die von Potsdam über Stahnsdorf nach Teltow führen könnte und mittels eines Abzweiges ab der "Waldschänke" entlang der Hohen Kiefer nach Berlin-Zehlendorf eine Verbindung zur S-Bahn am Mexikoplatz herstellt.

Allerdings warnen die Grünen vor einem "Konkurrenzkampf" zwischen den Befürwortern der einzelnen Varianten und plädieren für einen Konsens, der auch darin bestehen könnte, "eine Kombination der verschiedenen Planungen" zu verwirklichen.

Der Teltower Kreistagsabgeordnete Eberhard Adenstedt zeigt sich optimistisch, dass die S-Bahn in Richtung Stahnsdorf verlängert wird, auch wenn die erwarteten Fahrgastzahlen sich bislang nicht eingestellt hätten. Als Grund nannte er die Bauarbeiten am Bahnhof Papestraße, die für die Teltower ein "zeitaufwendiges Umsteigen" mit sich bringen würden. Eine Weiterführung der S-Bahn bis zum Grashüpferviertel hält auch Gemeindevertreter Gunnar Schilling für realistisch, "aber nicht darüber hinaus". Schilling favorisiert eine Straßenbahn entlang der Landesstraße 76, die man auf einem separaten Streifen errichten könnte.

Als die "am weitesten gediehene Schienenplanung" bezeichnet Barbara Sahlmann aus Kleinmachnow die Wiederinbetriebnahme der Stammbahn. Sie könnte zunächst als eingleisige S-Bahn von Zehlendorf bis Kleinmachnow verkehren und auf der Strecke der Friedhofsbahn bis nach Stahnsdorf fahren. Die Kosten beziffert Sahlmann auf 35 Millionen Euro. sti