Märkische Allgemeine Zeitung 22.10.05

S-Bahn soll bis Stahnsdorf fahren
SPD-Politiker Klocksin plädiert für Verlängerung der Strecke

TELTOW Der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin hat sich im Gespräch mit der MAZ für eine Verlängerung der S-Bahn-Strecke von Teltow nach Stahnsdorf ausgesprochen. "Die S-Bahn sollte in einem ersten Schritt bis ins Stahnsdorfer Gewerbegebiet geführt werden", sagte Klocksin. Dort gebe es erhebliche Vermarktungspotenziale und eine S-Bahn-Station würde die Attraktivität des Standorts deutlich erhöhen.

Auch eine weitere Verlängerung "in die Ortslage Stahnsdorf" sei wünschenswert. "Die Trasse ist freigehalten worden." Anwohner, die den Lärm einer Schienenverbindung fürchten, hätten von der Trasse und der Möglichkeit Kenntnis gehabt, dass hier einmal wieder eine Bahn fahren könnte, so Klocksin. Wann die Strecke aktiviert werde, könne er noch nicht sagen, er rechne aber auch mit größeren Zeiträumen von 20 bis 25 Jahren.

Obwohl die S-Bahn nach Teltow bislang das erwartete Fahrgastaufkommen noch nicht erreicht hat, ist die Strecke, die im Februar dieses Jahres eröffnet wurde, für Klocksin "ein Erfolg ersten Ranges". Erfahrungsgemäß bräuchten die Menschen mindestens ein Jahr, um ein neues Verkehrsmittel anzunehmen und dann auch regelmäßig zu nutzen. Die Station in Teltow sei "gut platziert" und erreichbar, lediglich die Parkplätze lägen etwas zu weit entfernt.

Die Akzeptanz der Teltower S-Bahn werde zudem steigen, wenn mit dem Fahrplanwechsel im Dezember eine direkte Fahrt zum Potsdamer Platz möglich sei. Bislang müsse man mehrmals umsteigen, was bereits zu Unmut bei den Fahrgästen führte. Die optimale Einbindung der S-Bahn in das System von Havelbus ist für Klocksin "entscheidend". Er warnte den Kreis Potsdam-Mittelmark vor Kürzungen bei der kreislichen Verkehrsgesellschaft. "Denn jede Streckenstilllegung bei Havelbus würde die Teltower Region besonders hart treffen."

Beim Neubau der "Anhalter Bahn", die Teltower Gebiet durchquert, sprach sich der SPD-Politiker wie auch bereits die Stadt und zahlreiche Bürger für einen wirkungsvollen Lärmschutz aus. "Die Bahn ist hier eindeutig in der Pflicht und sollte sich bei diesem Thema nicht wegducken." sti