Märkische Allgemeine Zeitung 19.09.05
Landkreis
im Trend
Linkspartei wuchs deutlich in der Wählergunst / Wicklein
(SPD) klar vorn
JÜRGEN
STICH
POTSDAM-LAND Mit einer durchgängig hohen Wahlbeteiligung
haben die Kommunen des Potsdamer Umlands bei der gestrigen Bundestagswahl
aufgewartet. Zum Teil gingen in den Gemeinden weit mehr als 80 Prozent der
Wahlberechtigten an die Urne.
Die Ergebnisse entsprechen im Großen und Ganzen dem
Landestrend: Trotz herber Verluste bleibt nach den vorläufigen Ergebnissen die
SPD in Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf, Michendorf, Nuthetal, Beelitz, Seddiner
See, Werder, Schwielowsee und Groß Kreutz stärkste politische Kraft.
Beachtenswert sind die Unterschiede im Detail: Während die Sozialdemokraten in
Kleinmachnow nur noch auf rund 34 Prozent der Stimmen kamen, liegen sie in
Teltow immer noch bei knapp 40 Prozent.
In Werder stark zugelegt
Klarer Gewinner - wie auf Bundesebene - ist auch im
Potsdamer Umland die Linkspartei-PDS. So konnte sie zum Beispiel in Werder um
knapp neun Prozent zulegen und liegt nun dort mit der CDU gleichauf.
Dagegen hat sich für die CDU selbst wenig verändert. Bei
leichten Verlusten in den meisten Gemeinden der Region bleibt sie beim Stand
des Ergebnisses aus 2002. Im Gegensatz dazu konnte sich die FDP überall
steigern, allerdings nicht so gravierend wie auf Bundesebene. Den Bündnisgrünen
ist es dagegen nicht gelungen, wesentlich Stimmen hinzuzugewinnen. In ihrer
Hochburg Kleinmachnow haben sie nach ersten Ergebnissen sogar Federn lassen
müssen.
Einen eindeutigen Vertrauensbeweis bescherten die Wähler
des Potsdamer Umlands der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein, die als
Direktkandidatin im Wahlkreis 61 erneut mit deutlichem Vorsprung das Rennen für
sich entschied. In Werder erhielt sie rund 37 Prozent der Erststimmen, in
Teltow lag der Anteil sogar bei 44 Prozent. Damit wirde sie die Region zum
zweiten Mal im Bundestag vertreten. Ihre CDU-Kontrahentin Katherina Reiche
schaffte es auch im zweiten Anlauf nicht, das Direktmandat zu erlangen.
Kutzmutz schaffte es nicht
Aber auch der prominente Linkspartei-Politiker Rolf Kutzmutz,
der sich Chancen ausgerechnet hatte, lag am Ende deutlich hinter Wicklein. Er
wird nicht direkt in den Bundestag einziehen können. (Potsdam-Mittelmark)