Märkische Allgemeine Zeitung
Teltowkanal
wird 100
Region will eigenes Festprogramm erarbeiten /
Absage an Berlin-Lösung
REGION
TELTOW Für die Anrainerkommunen des Teltowkanals gibt es im nächsten Jahr ein
großes Jubiläum zu feiern. Denn am 2. Juni jährt sich die Eröffnung der für die
Entwicklung der Region sehr wichtigen Wasserstraße zum 100. Mal. Offen ist
allerdings noch, wie das Ereignis würdig begangen werden kann.
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Der Teltow (KAT), der
Bürgermeister und Abgeordnete aus Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow
angehören, hat sich jetzt für eine sogenannte regionale Lösung ausgesprochen.
Damit werden die drei Kommunen ein eigenes Programm erarbeiten. Eine andere
Variante hätte darin bestanden, dass Berlin, Kleinmachnow, Stahnsdorf und
Teltow gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Dazu gibt's bereits entsprechende
Aktivitäten, die Uwe Langer vom Berliner Komunikationsbüro B4K in der jüngsten KAT-Sitzung
präsentierte. Ihm schwebt ein Projekt "100 Aktionen zum 100." vor,
was nach seiner Ansicht sowohl eine touristische wie auch eine wirtschaftliche
Dimension hätte. Da der Teltowkanal ein verbindendes Element sei, sollten die
Orte auch gemeinsam feiern, meint der Werbefachmann, der die Initiative für das
Projekt ergriffen hat. Langer schätzt ein, dass rund 200 000 Euro zum einen für
die Organisation der Veranstaltungen und die Aquise von Sponsorengeldern
benötigt werden - Aufgabe seines Büros -, zum anderen soll das Geld in die
Werbung fließen, etwa in die Anfertigung von Plakaten und Transparenten. Ziel
ist es, dafür EU-Gelder zu beantragen. Berlin würde den Großteil der
Eigenmittel übernehmen, doch auch die drei Orte müssten sich mit rund 25 000
Euro beteiligen, die erste Hälfte wäre 2005 fällig. Geplant ist, dass die
Veranstaltungen diesseits und jenseits des Kanals stattfinden, "an allen
40 Kilometern". Allerdings hatte Langer erst einmal nur Beispiele für
Berliner Projekte vorzuweisen.
Reinhard Frank (PDS) verwies darauf, dass es in Teltow
einen Stadtverordnetenbeschluss zur Organisation einer Jubiläumsfeier gibt. Er
sieht die Notwendigkeit, auch die Bürger bei der Vorbereitung mit
einzubeziehen. Und es müssten unter anderem der Bau und die wirtschaftliche
Bedeutung des Kanals in geeigneter Form dargestellt werden. Für Maximilian
Tauscher (CDU) könnten die Feierlichkeiten zudem Anlass sein, um die
Friedensbrücke wieder in Badewitzbrücke umzubenennen, so hieß sie bereits 1906.
Denn der einstige Vize-Landrat Gottfried Badewitz habe großen Anteil an der
Planung des Kanals gehabt. A.K.