Bildungsreport
kommt
Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf - eine Region überprüft sich
Die
Veranstaltungskaufleute hatten bereits die erste Zusammenkunft organisiert auf
Anregung des Stahnsdorfer Bürgermeisters Gerhard Enser (MAZ berichtete).
"Wir gelten seit neuestem als eine Kompetenzregion für die Branchen Optik,
Mechatronik, Kommunikation und Biotech", erinnerte Enser an das vergangene
Woche bekannt gewordene neue Fördermodell der Landesregierung. "Für unsere
Wachstumsbranchen müssen wir zukünftig qualifizierte Arbeitskräfte in der
Region finden können." Das Bildungsnetz soll der Motor dessen sein,
angetrieben vom gemeinsamen Handeln und mit dem Bildungsreport als Kompass.
Wolfgang Spieß, Fachbereichsleiter der Industrie- und
Handelskammer und Moderator der Konferenz, wies auf derzeit 700 freie
Ausbildungsplätze hin, die allein über die IHK-Homepage angeboten werden. Warum
diese nicht besetzt werden, liegt für Norbert Gölitzer vom Brandenburger
Unternehmerverband nicht allein an der unzureichenden Vorbereitung der
Absolventen in den Schulen: "Es ist die Erziehung, und die beginnt im Vorschulalter
und vor allem im Elternhaus." Hans-Joachim Ziebarth, Leiter des Teltower
Oberstufenzentrums für Technik, forderte gar eine härtere Gangart:
"Schulschwänzerei muss im Keim erstickt werden", sagte er wörtlich.
Kein Fall sei ihm bekannt, dass ein Azubi seine Stelle verlor wegen zweier
linker Hände, sondern nur aufgrund von Unpünktlichkeit und fehlender Disziplin.
Laut Norbert Gölitzer ist ein ausreichendes Angebot
eigentlich schon vorhanden. "Der Teltower Technologietag oder die
regionale Wirtschaftsschau präsentieren regelmäßig die geballte Kraft der
Region. Dort gibt es Kontakte. Aber von den mehrmals eingeladenen Schulen
erschien bislang niemand." Die Schulleiterin der Stahnsdorfer
Lindenhof-Gesamtschule, Christiane Spaltmann, stellte das vorhandene Angebot
nicht in Abrede, hatte jedoch konkretere Wünsche. So sollten Lehrlinge ihre
Erfahrungen an die Schüler weitergeben. Es fehle eine vollständige Übersicht
aller Ausbildungsbetriebe der Region. Und die Betriebe sollten mehr
Schulprojekte unterstützen.