Märkische Allgemeine Zeitung 25.05.05
Blitzstart
der 12-jährigen Jana
Kleinmachnowerin im Bundesfinale
DIETER
HORNAUF
POTSDAM-LAND In Dortmund bei der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in der Deutschen Arbeitsausstellung treffen
sich vom 26. bis 29. Mai die besten Jungforscher, um in sieben Fachgebieten
sowie in der interdisziplinären Wertungsklasse die diesjährigen Bundessieger
und Sonderpreisträger des 40. Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" zu
ermitteln.
Unter den 17 Brandenburger Vertretern, die sich ihre
Startberechtigung mit dem Sieg beim Landesfinale im April bei der BASF
Schwarzheide GmbH erworben hatten, befindet sich auch das Forscherduo Christian
Härtel und Manuel Aurich von Sally-Bein-Gymnasium Beelitz.
Forschereleven aus der Spargelstadt gehören seit Jahren
zu den "Stammkunden" bei den Brandenburger Regional- und
Landeswettbewerben von "Jugend forscht". Die beiden 19-jährigen
Christian und Manuel zählen dabei schon zu den "alten Hasen". Nachdem
sie bereits mehrere Jahre Wettbewerbs-Erfahrungen und Platzierungen sammeln
konnten, erreichten sie im Vorjahr den Landessieg und damit die
Startberechtigung zum 39. Jufo-Bundeswettbewerb in Saarbrücken. Mit ihrem
weiterentwickelten Vorhaben "KaRL - der kompakte Rollstuhl-Lift" -
gelang ihnen auch im Jahre 2005 der 1. Landespreis und damit der Gewinn der
Fahrkarten zum Jubiläumsfinale.
Ansonsten unerreichbar
"Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine
Hebevorrichtung zu schaffen, die es Rollstuhlfahrern ermöglicht, in allen
Situationen des täglichen Lebens ihrenRollstuhl anheben zu lassen. Dadurch
können sie beispielsweise beim Einkauf im Supermarkt an höher gelegene Produkte
gelangen, die sonst unerreichbar blieben. Mit Hilfe unseres Projekts wollen wir
betroffenen Menschen helfen, einen Schritt mehr in die Selbstständigkeit zu
gehen", umreißt Teamchef Christian die Zielsetzung "ihres KaRL".
Übrigens würdigte Anfang dieses Jahres
die brandenburgische Sozialministerin Dagmar Ziegler diese gesellschaftlich
bedeutsamen Forschungsergebnisse der Schützlinge der langjährigen Beelitzer Jufo-Betreuungslehrerin
Roswita Zöller mit der Überreichung eines Sonderpreises.
Zu den jüngsten Teilnehmern des 40. Bundesfinales im
Herzen des westfälischen Kohlereviers wird die 12-jährige Jana Böker von der
Eigenherd-Grundschule Kleinmachnow zählen. Beim 15. Landeswettbewerb im April
hatte sie - obwohl noch zur Juniorsparte "Schüler experimentieren"
für die unter 16 Jahre alten Jungforscher gehörend - für eine große
Überraschung gesorgt: Bei ihrer erstmaligen Teilnahme an einem solchen
Leistungswettbewerb sprach ihr die Jury im Fachgebiet Arbeitswelt für das
Projekt "Der beste Verschluss eines Getränkekartons" einen ersten
Landespreis zu, der gleichzeitig die Startberechtigung für die nächste Runde
bedeutete.
Schulkenntnisse vertieft
Mit diesem "Blitzstart" hatte Jana selbst nicht
gerechnet. "Beim Experimentieren und Untersuchen konnte ich feststellen,
wie sich meine Kenntnisse aus dem Unterricht anwenden und vertiefen lassen.
Dass meine Forschungsergebnisse ein so gutes Ergebnis auslösten, war für mich
überraschend. Sicherlich werde ich beim Bundeswettbewerb viele Anregungen
bekommen, um vielleicht im nächsten Jahr mit einer 'Neuheit' aufwarten zu
können", kommentierte die Jungforscherin mit leichtem Schmunzeln. Zuvor
muss sie jedoch gemeinsam mit ihren Eltern noch eine andere wichtige
Entscheidung treffen, denn mit diesem Schuljahr beendet sie ihre Grundschulzeit
und die Auswahl eines Gymnasiums steht für ihre weitere Schullaufbahn bevor.
Die anderen Brandenburger Starter beim 40. Bundesfinale in Dortmund kommen aus
Bildungseinrichtungen in Wittenberge, Cottbus, Frankfurt (Oder), Senftenberg
und Falkensee.