Märkische Allgemeine Zeitung 19.05.04

Ab morgen rollt der Verkehr
Schleusenbrücke verbindet Kleinmachnow und Stahnsdorf

KLEINMACHNOW Die neue Schleusenbrücke von Kleinmachnow nach Stahnsdorf wird morgen für den Verkehr freigegeben. Wie berichtet, erfolgt die Bauabnahme durch das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin bereits am Vormittag. Ab 15 Uhr soll es dann ein Bürgerfest zur Brückenöffnung geben, das der regionale Gewerbeverein organisiert.

Nach Angaben des Wasserstraßen-Neubauamts betrug die Bauzeit für den Überweg 26 Monate. Die Kosten von rund 6,7 Millionen Euro trägt der Bund. Die Brücke hat eine Länge von 84,40 Metern und ist damit rund 7,50 Meter länger als das alte Bauwerk. Die "lichte Durchfahrtshöhe" beträgt 5,25 Meter. Die Brückenmaße berücksichtigen laut Wasserstraßen-Neubauamt die Bedürfnisse der "modernen Binnenschiffsflotte" sowie die "zukunftsgerichteten Verkehrsentwicklungen auf den Binnenwasserstraßen". Das Viadukt besteht aus vier einzelnen Stahlteilen und einem Fußgängersteg, der die Brücke mit den Arkaden des alten Schleusengebäudes verbindet. Die Fahrbahn hat eine Breite von 6,50 Meter. Auf beiden Seiten wird es einen kombinierten Rad- und Fußweg mit einer Breite von jeweils 2,25 Metern geben.

Der Überweg ist modern gestaltet, nimmt laut Wasserstraßen-Neubauamt aber Rücksicht auf die Belange des Denkmalschutzes und lehnt sich an den Vorgängerbau und die Schleuse an. So sind zum Beispiel die Stützweiten der einzelnen Brückenfelder über die Mittel- und Südkammer "dem Bestand angenähert". In Korrespondenz mit dem Material der alten Schleuse wurden für die Widerlager und Kanalpfeiler der Brücke rote Klinker als Verblendung eingesetzt. Überbauten und Geländer erstrahlen in den Farben patina- und blaugrün. Sie erinnern damit ebenfalls an das historische Brücken-Vorbild.

Dieses war 1992 teilweise für den Verkehr gesperrt worden. Wegen Baufälligkeit und eines Schiffsunfalls durften ab Mitte der 90er Jahre keine Fahrzeuge mehr passieren. Der Neubau verzögerte sich, weil die Planverfahren für Brücke und Schleusenkammer verknüpft waren. Erst als die Projekte entkoppelt wurden, gab es grünes Licht für den neuen Überweg. sti