Märkische Allgemeine Zeitung 14.05.05

Im Juni Beschluss zum Seeberg
Aufstellung des Bebauungsplans Thema am 19. Mai im Bauausschuss

JÜRGEN STICH

KLEINMACHNOW Bereits in der Juni-Sitzung soll nach dem Willen von Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan des Seebergs in der Gemeindevertretung gefasst werden. Zuvor werden am 19. Mai der Bauausschuss und danach der Hauptausschuss darüber beraten.

Der Entwurf für die städtebauliche Gestaltung des Seebergs, den ein Sonderausschuss erarbeitet hat, würdigt laut Blasig den Bestand "und geht maßvoll mit Erweiterungen um". Angestrebt werde damit die dauerhafte Sicherung der Schulstandorte auf dem Seeberg und die Etablierung eines "Campus".

Um die Hakeburg herum, die als Hotel genutzt werden soll, sind Neubauten geplant. Auch die verkehrliche Erschließung des Gebiets soll im Laufe des B-Planverfahrens geklärt werden.

Streit gibt es aber nach wie vor um den Wunsch der Internationalen Schule Berlin-Brandenburg, ihr Gelände auf dem Seeberg einzuzäunen. Wie berichtet, war es deshalb im Seeberg-Ausschuss zum Eklat gekommen.

Die Schule, die derzeit von 410 Kindern aus 40 Nationen besucht wird, möchte von der Deutschen Telekom - Eigentümerin des Areals - mehrere Bestandsgebäude erwerben und auch Sportflächen errichten. Eine Umzäunung des Schulgeländes würde es zum Beispiel Spaziergängern unmöglich machen, den Seeberg zu durchwandern. Allen voran die SPD hat sich vehement gegen diese Pläne gestellt.

Im Gespräch mit der MAZ hat Bürgermeister Blasig nun an alle Seiten appelliert, sich Kompromissen in dieser Frage nicht zu verschließen. "Es ist legitim, dass die Bürger den ganzen Seeberg erleben wollen." Genau so ernst zu nehmen sei aber der Wunsch der Internationalen Schule nach bestimmten Sicherheitsstandards. Diese Standards seien keine Erfindung der Kleinmachnower Einrichtung, sondern würden an mehr als 1000 Internationalen Schulen auf der ganzen Welt gelten.

Historische Vergleiche der Zaun-Gegner mit den Zuständen in der DDR, als der Seeberg von der SED komplett gesperrt worden war, hält Blasig für abwegig. "Wir wollen den Seeberg öffnen, aber auch sinnvoll nutzen. Ein Freilichtmuseum wollen wir nicht."